- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettioåttonde årgången, 1938 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - L.-M. Dewailly, L’eglise suédoise d’etat a-t-elle gardé la succession apostolique? (Densamme)

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GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR 313 .

schung wird hier vor eine schwere und delikate Aufgabe
gestellt-Methodisch ist sie nur so zu lösen, dass man den betreffenden
Weiheritus untersucht. Der Spender der Weihe handelt ja nicht in
eigenem Auftrag sondern im Auftrag der Kirchengemeinschaft, der
er angehört, und der angewandte Ordinationsritus drückt den
Glauben eben dieser Kirchengemeinschaft aus. Ist die Formulierung
zweideutig und unbestimmt, so muss sie aus dem Glauben der
betreffenden Kirche interpretiert werden. In unserem Fall ist an Hand
der nachreformatorischen Ordinationsriten festzustellen, ob es sich
im Wesentlichen um eine Fortsetzung des mittelalterlichen Amtes
handelt, oder ob etwas völlig Neues an dessen Stelle getreten ist.

Nach einem Vergleich mit der anglikanischen Kirche, wobei
besonders auf die Unterschiede der beiderseitigen Entwicklung
hingewiesen wird, setzt die Untersuchung bei der Kyrkoordning von 1571
ein. Eine Analyse des Ritus der Priesterweihe in Verbindung mit
anderen Äusserungen Laurentius Petris zeigt, dass im Anschluss an
Luther und Olavus Petri das besondere Priestertum und der
Opfercharakter der Messe geleugnet werden. Der Priester wird
geweiht zum Dienst der Gemeinde besonders in der Verkündigung des
Wortes. Die massvolle Ausdrucksweise von Laurentius Petri, die
Beibehaltung des Wortes Priester, die Betonung der Notwendigkeit
göttlicher Berufung und regelrechter Einsetzung ins Amt können
nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Verbindung mit dem früheren
Priestertum nur eine äussere ist. Ähnliches gilt von der
Bischofsweihe. Das mit der Handauflegung verbundene Vaterunser sagt
nichts über den Charakter des Amtes aus. Das Kapitel Ordning
om biscopar . . . spricht ihnen Predigtamt und Aufsicht über Klerus
und Gläubige zu. Kein Wort hören wir dagegen über die
Vollmacht der Bischöfe zur Heiligung der Kirche und über ihr
hohepriesterliches Amt. Ein wesentlicher Unterschied zwischen
Priestertum und Fülle des Sacerdotiums im Bischof besteht nicht. Seine
Autorität stammt unmittelbar von der Gemeinde der Gläubigen, nicht
direkt von Christus. Viele altehrwürdige Formen wie die
Handauflegung bei der Weihe sind beibehalten. Aber man dachte nicht
daran Bischöfe von der Art der mittelalterlichen zu weihen. Der
Glaube, der dem neuen Ritual zugrunde liegt, ist dem der
katholischen Kirche bewusst entgegengesetzt. Auch die spätere
Entwicklung nach 1571 hat darin keine wesentliche Änderung gebracht.

Ausdrücklich verwahrt sich der Verfasser gegen die Auffassung,,
als ob er mit seiner Studie die schwierige Frage endgültig entscheiden
wolle. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass er für seine Ansicht, die
Reformation in Schweden bedeute einen Bruch nicht nur mit dem
Papsttum, sondern trotz der historischen Kontinuität auch mit dem
Bischofsamt der vorreformatorischen Kirche, gewichtige Gründe
vorbringt.

Theodor van Haag,
Uppsala.

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