- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtioförsta årgången, 1941 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Friedr. Heiler, Altkirchliche Autonomie und päpstlicher Zentralismus (Prof. H. von Campenhausen)

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2o8 GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR



Mannigfaltigkeit volkskirchlicher Typen durch das Papsttum ein
schweres Unglück, an dem Herrschsucht und Lüge (die grossen Fälschungen!)
mitgewirkt haben und das »dämonische» Gefahren heraufbeschwor.
Aber andererseits möchte er den Gedanken des Papsttums und eines
römisch-päpstlichen Primats darum doch nicht etwa preisgeben. Er will
keinen Jurisdiktionsprimat und keinen Universalepiskopat, aber doch
auch wieder mehr als einen »bloss passiven Ehrenprimat», vielmehr einen
»Primat der geistlichen, d. h. der inneren, religiös-ethischen Autorität,
einen Primat der universalen Seelsorge» (S. 201). Wie ein solcher Begriff
konkret verwirklicht werden soll, wird nicht recht klar, und der Verf.
sucht die Erfüllung seines Ideals darum auch mehr in der Zukunft als
in der kirchlichen Vergangenheit. Gregor I. scheint ihm am ehesten zu
entsprechen. Trotzdem gilt es dem Verf. als »unbestreitbar», dass der
petrinische Primat »eine im Willen Jesu gegründete, urchristliche
Tatsache» sei (S. 374 f.). Nur muss er sich für die ersten Jahrhunderte seines
bestehens im wesentlichen doch mit der Behauptung eines »tatsächlichen»
Vorrangs der römischen Gemeinde als der »Zentralgemeinde» behelfen
und bekommt erst mit den ersten »Päpsten» im 4. Jahrh. festeren
Boden unter die Füsse. In der Geschichte des mittelalterlichen Papsttums
treten dann naturgemäss die dunklen Töne stärker hervor. Aber auch
Männer wie Nikolaus I., Gregor VII. oder Innozenz III. haben den Sinn
ihres Berufes doch nicht völlig verkannt. Dagegen erscheint
Wynfret-Bonifatius überraschender Wreise wieder ganz in der Rolle eines
verständnislosen und gewalttätigen Zerstörers freierer Möglichkeiten. Das
liegt daran, dass er ein Exponent des päpstlichen »Zentralismus» ist, und
hinter diesem etwas anachronistischen Begriff verschwindet das
Einmalige und Notwendige seines Ringens um Ordnung und Recht so gut
wie das ganze, wahrhaft »katholische» Pathos des karolingischen
Einheitsgedankens. Auch sonst begnügt sich das Buch vielfach damit, den Stoff
nach den vorgegebenen Gesichtspunkten einzusammeln, statt ihn
wirklich zu durchdringen und historisch zu gestalten. Das umfangreiche
Kapitel über die Widerstände des »Evangelismus» und Episkopalismus,
das von Bernhard, den Waldensern usw. über die Reformkonzilien und
Jansenisten bis zu Wassenberg und Döllinger reicht, stellt die
verschiedenartigen Einreden fast testimonienartig zusammen. Ein längerer
Exkurs ist den kirchenrechtlichen Anschauungen des Kusaners
gewidmet, der heute als ein besonders gewichtiger Zeuge gegen den päpstlichen
Zentralismus ins Feld geführt werden kann. Dagegen geht der Verf.
einer Auseinandersetzung mit der reformatorische Kritik aus dem Wege
— 3 Seiten von 50 sind ihr alles in allem gewidmet; in der Tat ein
bezeichnendes Verhältnis! —

Recht ausführlich ist dann wieder die Darstellung des Vaticanums
und des Papsttums »als kirchliches Einheitszentrum in der neuesten
Zeit». Im Blick auf seine tatsächliche Anwendung und Auslegung müht
sich der Verf. auch dem Vaticanum eine möglichst ungefährliche Deu-

14 — 41265. Kyrkohist. Årsskrift 1941.

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