- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtioförsta årgången, 1941 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Friedr. Heiler, Altkirchliche Autonomie und päpstlicher Zentralismus (Prof. H. von Campenhausen)

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GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR

tung zu geben und erklärt es geradezu für »Doktrinarismus» sich
weiterhin in einer Opposition dagegen zu verzehren. Es gilt vielmehr zu sehen,
wie gerade die Fülle der geistlichen Gewalt, die das neuere Papsttum
gewonnen hat, die konsequente Durchführung des römischen
Zentralismus, wie er im codex iuris canonici sich rechtlich vollendet, dem
Papsttum die Möglichkeit gegeben hat, »zum urchristlich-evangelischen
Primat» freiwillig zurückzukehren, und die Lateranvertärge gelten dem
Verf. bereits als »der erste und entscheidende (!) Schritt» in diese Richtung
(S. 312). So endet das Buch mit einer historischen Skizze der Hoffnung
auf einen Pastor angelicus und einem einigermassen apokalyptischen
Ausblick auf Heilers eigene Ideen (»jenes jungen deutschen Gelehrten,
der diesem Gedanken in seiner traumhaften Vision vom pastor angelicus
konkreten Ausdruck gegeben hat») und den Regierungsantritt Pius XII.

Es ist nicht unsere Aufgabe diesen Glauben als solchen zu kritisieren.
Es handelt sich hier nicht mehr um eine historische Konstruktion,
sondern um eine aus Sehnsucht geborene Prophetie, einen ökumenisch
gedachten Appell. Das Buch ist selbst ein konfessionskundliches Dokument
und als solches vielleicht bedeutsamer als als historische Leistung. Wie so
viele Unionsfreunde vor ihm bemüht sich auch Heiler um den Nachweis
eines consensus quinquesaecularis, überzeugt, dass »allein die
Rück-wendung zum christlichen Altertum eine Lösung» bringen kann, »die
Rückkehr in jene Zeit, da die römische Gemeinde mit ihrem Bischof in
Wahrheit die ’Vorsitzende des Liebesbundes’ war und die ihr von der
ökumenischen Christenheit zuerkannte Autorität viel elastischer und
freier gebrauchte als in der Zeit der imperialistisch-juristischen
Ausgestaltung des Papsttum».1 Aber Heiler möchte — und darin liegt das
eigentlich Problematische seines Versuchs — trotzdem mit dem
modernen absolutistischen Papsttum nicht eigentlich den Kampf aufnehmen.
Sein ökumenischer Friedenswille möchte auch mit dieser Erscheinung,
die so deutlich über den gemeinsamen Boden des kirchlichen Altertums
hinausgewachsen ist, einen Auslgeich finden, indem er sie halb
dogmatisch als urchristliche Stiftung, halb pragmatisch als Ergebnis einer

1 So S. 191 von »Die Einheit der Ost- und Westkirche», dem stattlichen
Sonderheft »zur 500. Wiederkehr des Unionskonzils von Florenz 1439/1939»
der von Heiler herausgegebenen Zeitschrift »Eine heilige Kirche» (Jahrg.
1939, H. 6/12, Verlag Ernst Reinhardt in München. Preis RM. 4,60). Auf die
verschiedenen Aufsätze dieses Heftes sei zur Ergänzung dieser Anzeige
hingewiesen. Sie bringen neben grundsätzlichen Artikeln zum »Gespräch zwischen
den Konfessionen» auch eine ganze Reihe — allerdings verschiedenwertiger —
Skizen über frühere Versuche der Annäherung gegenüber der Ostkirche,
angefangen vom florentinischen Konzil (Heiler, Massalsky) über die
Bemühungen der Tübinger Professoren im 16. (Georgi), die englischen Nonjurors
im frühen 18. Jahrh. (Minkner) bis zu den Altkatholiken (Roth) und den
Anglikanern der Gegenwart (Paula Schäfer).

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