- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtioförsta årgången, 1941 /
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Curt R. A. Georgi, Die Confessio Dosithei (Prof. H. von Campenhausen)

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GRANSKNINGAR OCH ANMÄLNINGAR

Dosithei steht »an einem Punkt, an dem die drei grossen christlichen
Konfessionen sich schneiden», und darin liegt ihr besonderes
geistesgeschichtliches und konfessionskundliches Interesse.

Ein erster Teil der Schrift führt uns in die innere und äussere Lage
der orthodox-anatolischen Kirche im 16. Jahrhundert ein, stellt die
Nachrichten über Leben und Persönlichkeit des Dositheus zusammen
und berichtet über das Zustandekommen der Confessio auf einer
Jerusalemer Synode (S. 9—30). Der Hauptteil (S. 31—91) bringt dann eine
ziemlich eingehende, oft den Urtext zitierende Besprechung ihres Inhalts.
Ihre polemische, bis ins wörtliche gehende Bezogenheit auf die Confessio
des Kyrillos wie ihre fast durchgehende Anlehnung an die lateinische
Scholastik tritt dabei überall hervor, am deutlichsten in den
Abendmahlslehre, die den Begriff der Transsubstantiation (liSTOuauDao?) in denkbar
eindeutiger und massiver Weise übernimmt. Hier wie sonst erweitert
der Verf. unser Blickfeld, indem er auch ältere und besonders spätere
Erklärungen der orthodoxen Kirche (Katechismus des Philaret, des
Kallinikos usw.) zum Vergleich mit heranzieht. Sein Urteil ist stets
sachlich, ruhig und besonnen; man wird auch seinem Bestreben
zustimmen dürfen, unter der lateinischen Begrifflichkeit die orthodoxe
Grundsubstanz und Meinung der Confessio Dosithei möglichst nicht zu
überhören. Fraglicher ist, wieweit das Bekenntnis äusserlich als
unbe-einflusste Stellungnahme des Ostens zu den abendländischen
Kontroversen gewertet werden darf. Der Verf. arbeitet richtig und
nachdrücklicher als bisher heraus, dass der Ausgangspunkt der
Auseinandersetzungen, die zur Jerusalemer Erklärung führte, garnicht im Osten,
sondern in PYankreich gelegen hat. Hier hatte der reformierte Geistliche
Claude im Streit mit den Jansenisten um die Abendmahlslehre sich auf
seine vermeintliche Übereinstimmung mit der Ostkirche berufen.
Dagegen lag nun den Jansenisten an einer entgegengesetzten Erklärung
der Griechen; der französische Gesandte an der Pforte, Marquis de
Noin-tel, wurde mit der Angelegenheit befasst und wandte sich u. a. an den
angesehenen Patriarchen Dositheos von Jerusalem (der damals für
gewöhnlich in Konstantinopel resiedieren musste). Das Ergebnis von
dem allen ist die Synode von Jerusalem und die schroff
antiprotestantische Confessio Dosithei, hinter die sie sich stellte. Von hier aus ist der
Vorwurf der konfessionell protestantischen Polemik verständlich, dass
es sich um eine bestellte, wo nicht gar bezahlte Arbeit gehandelt habe.
Der »latinisierende» Charakter der Confessio Dosithei geht ja so weit,
dass nicht nur positive möglichste Übereinstimmung mit der römischen
Dogmatik erstrebt wird, sondern auch die unleugenbaren
Differenzpunkte, z. B. in der Lehre vom Fegfeuer, verschleiert oder ganz
übergangen werden. Dies alles ist um so auffallender, als Dositheos, der
kein Lateinisch verstand (!), später auch literarisch vielmehr als
leidenschaftlicher Vorkämpfer der griechischen Belange gegen Rom erscheint!

Die ganze Frage ist heute nur mehr von historischem Interesse.

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