Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Meddelanden och aktstycken - Nils Rodén, Resebrev från Adolph Sten till Herrnhut
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nils rodén
die eine 1/2 Meile von den Prister Hofe wohnte, hier traf ich einige
Fräuleins und 2 alte Leute; der Mann war über 80 Jahr alt. Bey die Pastors
Wittwe entstand eine solche Freude über meinen Besuch dass sie ihre
Krankheit ganz vergas, sie fing das eine mal übers andre, den Heiland
zu danken vor ihre Gnadenwahl, und dass sie mit Ihm und seine Kinder
Gemeinschaft haben kan, und auch dankte sie Ihm herzlich davor dass
Er es so gefügt, dass einen Bruder aus der Gemeine ihr besuchen müste;
sie war über die Masen vergnügt und auch zugleich gebeugt. Wenn ich
ihnen etwas vor las, oder etwas erzehlte von den Gnadenwerk Gottes
in und ausser der Gemeine war sie still und atent, darnach aber fing sie
mit Thränen an, den Heiland zu danken und loben.
Nach dem der Comminister Ek seine Frau, die nicht mit uns war,
erzehlt hatte wie viel er auf diesen Besuch vor seinen Herzen profitirt
habe wurde sie betrübt darüber, dass sie nicht mit uns war; seit dem
war sie recht atent und sonderlich da die Baronnessin Boye1 mit ihre
Töchter den 13. hin kam um etwas vor ihre Herzen zu geniesen; ich
unter-hiel mich einige Stunden mit ihnen und suchte ihnen den Gnadenruf
Gottes, die sie an ihre Herzen erfahren, recht gross und wichtich zu
machen und ermunterte ihnen, sich den 1. Heiland ganz zum [-Sch[m]er-zens-] {+Sch[m]er-
zens+} Lohn hin zu geben. Sie waren alle froh und dankbar und beym
Abschied dankten sie mir apart davor, dass ich mich um ihrent willen,
einen Tag hier länger aufgehalten. Den 14. nahm ich Abschied von den
Comminister Ek, und seine Frau begleitete mir zu den Baron Boye2,
der ein Schwager von die obgenante Baronesse ist. Da wir hin kamen
stund die Herrschaft bereit zu den Reichsrath Funk zu fahren und wir
mussten einige Stunden auf ihre Wiederkunft warten, da sie aber zu
Hause kamen, liesen sie uns den Tag nicht von sich, sonderlich weil
die Baronessin über einige Umstände mit uns gerne ausreden wolte;
welches auch zu ihre Befriedigung gescha.
Den 15. kam ich nach Schenninge welches eine kleine Statt ist in
welche einige erweckten sint. Hier nahm ich mein Logie bey einen
Kauf-man, Namens Wiberg3, weil ich hier unbekant war und meine Wirths
Leuten bedenklich waren, so konte ich niemand von den andern
erweckten zu sehn noch zu sprechen kriegen, welches mir wohl wehe that,
aber ich musste es dissmal so gehen lassen.
Den 16. besuchte ich eine halbe Meila von der Statt 3 alte Frauns
Leute, 2 von ihnen waren Prister-Wittwen und die dritte war ledich,
hier fand ich Koch von Wastena, auch kamen 2 alte Leute hin aus der
Nachbarschaft, eben wurde einen Schlitten nach den Adjunct Ekegren4
1 Friherinnan Christina Charlotta Boije, f. von Köhler, jfr N. Rodén,
a. a., ss. 90, 108, 115, 125, 134, 176 ff., 184 t., 200 f.
2 Baron Erik Ernst Boije på Sjötuna, jfr N. Rodén, a. a., s. 108.
3 Möjligen identisk med handlanden Nils Wiberg i Skänninge, far till
lagmannen Carl Gustaf Cassel. N. Rodén, a. a., ss. 109, 272.
4 Jfr om adjunkten i Skänninge Erik Ekegren J. I. Håhl, Linköpings
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