Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Theodor van Haag S. J., Die apostolische Sukzession in Schweden - 9. Bischofspläne und Bischofsernennungen unter Johann III
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
172
theodor van haag s. j .
legten Kopie seines Briefes an den schwedischen König lasse sich
ein Urteil über seine geistigen Anlagen und seine Kenntnis der
lateinischen Sprache bilden. Man sage, er sei Katholik; doch habe
er im Gespräch mit deutschen Kriegsobersten die Augsburger
Konfession verteidigt. Durch den Nuntius in Frankreich könne man
feststellen, wie er es mit der Religion gehalten habe. Kann Holsterus
zum katholischen Glauben zurückgeführt oder darin bestärkt
werden, so wird dadurch der Sache Gottes gedient. Denn der König
zeigt vorderhand ebensowenig Neigung, einen Lutheraner zu
ernennen wie einen der von katholischer Seite vorgeschlagenen
Kandidaten.34
Auch nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Schweden
und Rom gab man die Hoffnung nicht ganz auf, der König werde
schliesslich doch noch einen katholischen Bischof ernennen. Es
galt als günstiges Zeichen, dass das Erzbistum und andere Bistümer
Jahre lang nicht besetzt wurden.35 Aber ein Ausländer als Bischof
war undenkbar. Laurentius Nicolai Norvegus behauptet, der König
habe eine Abneigung gegen Possevino gefasst wegen dessen
unablässigen Bemühungen, einen ausländischen Bischof ins Land zu
bringen, von dem Johann für seine Autorität fürchtete.36 Pater
Laurentius hat hier zweifellos etwas Richtiges gesehen, wenn man
auch den bekannten offenen Gegensatz berücksichtigen muss, der
zwischen den beiden Vertretern der Kirche bestand und nur durch
die Zugehörigkeit zur gleichen Ordensgemeinschaft gemildert wurde.
Die Bischofspolitik Johanns III. ging bald eigene Wege. Nach
dem Scheitern der Verhandlungen mit Rom verzichtete der König
34 Possevino an Como, Linköping 24. Mai 1580. Arch. Vat. Nunz. Germ.
92, fol 99v-ioo.
35 »Quatuor Episcopatus iam a longo tempore uacant, quod putant esse
magnum argumentum Regiae uoluntatis ad promouendam fidem
Catholi-cam. Si enim illi iterum occupentur ab Haereticis, iam actum esse putant de
Catholicis.» Capita earum rerum quae in literis ex Suecia missis continentur.
Arch. Vat. Nunz. Polon. 20 fol iiiv.
36 »P. Pos. in odio est Regis, idque verissimum est, in eaque opinione est
Rex quod putet P. P. sua importunitate externos Episcopos in Sueciam
inue-here velie, qui postea etiam ipsum Regem gubernent.» Gutachten von
Laurentius Nicolai für den Ordensgeneral über die geplante Sendung nach
Moskau. Arch. S. J. Opp NN 339 fol 54. Das Gutachten ist undatiert, muss aber
Ende 1580, spätestens Anfang 1581 verfasst sein, da Possevino am 27. März
1581 die Reise nach Russland antrat.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
