Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Hans-Joachim Schoeps, »Rabbi» Johan Kemper in Uppsala
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Anhang.
Zu Kapitel III, Johann Kempers unmittelbare Einflüsse in Schweden,
ist noch nachzutragen, dass das auffällige Anschwellen von Disputationen
über rabbinische Themen in Uppsala just zwischen 1700 und 1716
offenbar mit auf die Lehrtätigkeit des Lektors für Rabbinica
zurückzuführen ist.1 Die Schüler der Professoren Olof Celsius, Johan
Palm-root und Daniel Lundius haben während seiner Amtszeit über 40
Doktorsabhandlungen angefertigt, die entweder rabbinische Materien behandeln
oder in grossem Umfang talmudisch-rabbinisches Material für die
Behandlung biblischer Themen heranziehen. Diese Blütezeit in Rabbinicis
ist in Uppsala nie wieder erreicht worden.2 In zwei dieser Disputationen
habe ich auch mündlich gegebene Erklärungen Kempers verzeichnet
gefunden.3
Als dankbare Schüler Kempers haben sich auch späterhin noch
Männer wie der Åboer Bischof Jonas Fahlenius und besonders Carl
Schultén bezeichnet, der erst in Pernau wirkte und ab 1716 die
Orientalia-professur in Lund aufrechterhielt.4 Schultén hat übrigens durch seine
Schüler das Werk des Rabbi Jehuda Löw ben Hillel: 25 22n "ISO
(Fürth 1693), eine kommentierende Epitome aus Maimunis Sepher
ha-mizwot, in 14 jähriger Arbeit ins Lateinische übersetzen lassen. Dieses
für Schweden ehrenvolle Faktum singulare, dass christliche Theologen
sich so intensiv für das Werk eines zeitgenössischen jüdischen Theologen
engagierten, dürfte einer direkten Anregung Kempers zu verdanken
sein. Wahrscheinlich ist er mit Jehuda Löw, der Rabbiner in Schwersenz
(Posen) war, bekannt gewesen. — Ferner hat noch ein Schüler Schulténs,
Andreas Hellman, 1721 unter dem Titel Gemmae Talmudico-Soharicae
hebräisch-lateinische Auszüge aus Kempers S^TH vS-Manuskript (vgl.
oben) angefertigt.
1 Vgl. Åke V. Ström, Series professorum Exegeseos Biblicae ordinariorum
Upsaliensium a Reformatione, Svensk Exeg. Årsbok 1 (1936), 100: »Under
1700-talets första decennium höllos ett flertal disputationer över rabbinska
texter. Denna intressanta sak vore väl värd en närmare granskning.»
2 Vgl. meine Untersuchung: Rabbinische Studien in Schweden 1676—1750,
die demnächst erscheinen wird.
3 Petrus A. Eekman, De synagogis (1712, 19); Erik A. Siberg, R.
Gamliel senior (1715, 7).
1 Vgl. A. A. Scarin, Memoria Jonae Fahlenii, Åbo 1749, 16; C. Papke,
Memoria Caroli Schultén, Lund 1730, 23.
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