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Achtes Hauptstiick.
Von den tdglichen Bcwegungen der Magnetnadel.
§. i. Wer eigentlich zuerst entdeckt hat, dafs die Magtnetnadel vom Nord
striche abweicht, ist sehr ungewifs. Thevenot versichert in geiner !\eisebe
schreibung (Recueil des voyages, Paris 1681J, aus einem Briefe dcs Peter
Adsigcrus erseben zu haben, dafs dessen Verfasser schon im Jahre 1269 eine
Abweichung von j° beobachtet habe. Andere schreiben dem beriihmten Co
lumbus auf seiner Entdeckungsreise 1492 diese Entdeckung zu. Hr. de Visle
besafs das Manuscript eines Piloten Crignon aus Dieppe vom Jahre 1534, das
dem Admiral Sebastian Chabot zugeeignet war, und worin von dor Abweichung
der Magnetnadel geredet wird. Lewin Hulsius (descriptio et usus viatorii et
horologii solaris, Norib. 1597Jfuhrt an, Georg Hartmann in Nurnberg habe
im Jahre 1556 bey Verfertigung von Sonnenuhren die Abweichung 10J Grad
gefunden. Endlich hat Lemonnier in Mem. de VAc. de Se 1771 eine Sonnen
uhr in Kupfer stechen lassen, welche 1541 in Paris vom Kiinstler Bellarmatus
verfertigt war; auf dieser ist die Abweichung der Magnetnadel z=z 70 O. an
gegeben. Orontius Fineus fand dieselbe 1550 ebendaselbst 8° O. Inzwischen
liegt am Tåge, dafs man vor der Mitte des i6teti Jahrhunderts noch nicht
recht gewufst hat, was von dieser Abweichung zu glauben sey, indem selbst
gelehrte Månner, wie Petrus Medinensis und Petrus Nonius (Nunez) Einwen
dungen dagegen erhoben. Ersterer vermeinte, diese Abweichung sey blos
aus den fehlerliaften Beobachtungen der Seeleute und aus ihrer Unkunde ent
sprungen, die Nadel auf die gehorige Weise zu magnetisiren*); letzterer be
hauptete, die Abweichung riihre einzig daher, dafs die Nadel mit der Zeit
ihre Kraft verliere, oder dafs der Magnet, womit man sic gestrichen, nicht
*) Siehe Kirchers Ausdruck an der S. 15, i Hptst. angefuhrten Stelle und Musichenb roecks
Dissericvtio de Magnete, pag. 151.
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