- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
14

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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14 I. Arabien zu Mohammeds Seit

Aber Göttermutter heißt auh Allat auf nabateischen Inschriften., Wir
önnen also mit Recht annehmen, daß Allai auf arabis<hem Gebiet der
großen semitishen Mutter-, Fruhtbarkeits- und Himmelsgöttin entsprach,
und zwar in der Gestalt, die sie auf westsemitishem Gebiet erhalten hat.
In Taif, wo sie ihr höchstes Heiligtum hatte, hieß sie ganz einfa< Al-
Rabba, „Herrscherin“, ein Titel, den auh Istar (Belit) und Astarte (Baalat)
führen. Bei Auftreten Mohammeds war indessen Al-Uzza die von den drei
Göttinnen am meisten verehrte. Der Name bedeutet „die mächtige, die
geehrte“, und ist also eigentli ein Titel mit ungefähr dem gleichen Inhalt
wie Al-Rabba. Ihrem Wesen nach steht auh diese Göttin Allat sehr nahe.
Sie scheint nur besonders auf. nordarabishem Gebiet ihre ursprüngliche
Verbindung mit dem Planeten Venus deutlicher bewahrt zu haben. Isaak
von Antiochien erzählt, daß die wilden Araber Knaben und Mädchen dem
Morgenstern opferten, den er au< Al-Uzza nennt. Er mat den syrischen
Damen zum Vorwurf, daß sie na<hts aufs Dach steigen und den Morgen-
stern anrufen, damit er ihre Gesichter strahlend s<hön mahen möge. Das
tun au die Frauen der Araber. Und doc, fügt - Isaak ironis<h hinzu,
sind einige von ihnen schön und einige häßlih wie die Frauen aller ande-
ren Völker. Der Kirchenvater Nilus erzählt, daß die Araber den Morgen-
stern anbeten und na einem geglü>ten Raubzug ihm gern bei Morgen-
grauen opfern. Zum Opfer nimmt man vom Besten, vor allem Knaben
in blühendem Alter. In Uala, einige Meilen nordöstlih von Mekka hatte
AFU3za eins ihrer hödsten Heiligtümer. Im 8. Jahre nah Hidjra sandte
Mohammed den tapferen Chalid, den künftigen Eroberez-vön Syrién, mit
dreißig Reitern aus, das Heiligtum zu zerstören. Als Chalid den letzten der
drei heiligen Afazienbäume der Göttin fällte, kam eine na>te s<hwarze
Srau mit aufgelöstem Haar ihm entgegen. Ihr Priester, der anwesend war,
rief: „Sei tapfer Al-Uzza und wehre. dih!“ Chalid. grauste vor Entsetzen,
aber er ermannte si<h und spaltete ihr Haupt mit einem Schlage. Da ward
sie in eine s<hwarze Kohle verwandelt.

Wie lieb die holde strahlende Himmelskönigin der volkstümlihen
Srömmigfeit in den Mittelmeerländern und dem vorderen Orient gewesen
ist, sieht man vor allem daraus, daß sie den Fall der antiken Welt überlebt
und sih als Jungfrau Maria, die Himmelskönigin, einen Plag im fkatholi=
schen Christentum erobert hat. Daß aber Mohammed selber, der sonst fo
rüdsihtslos mit dem alten Heidentum bra, ursprüngli versuchte, den
drei Göttinnen einen Plaß in seinem religiösen System zu geben, geht aus
einer Erzählung hervor, die die mohammedanishe Überlieferung treu be-
wahrt hat, obwohl sie uns den Propheten anscheinend in einem sehr ungün-











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Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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