- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
22

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - I. Arabien zu Mohammeds Zeit

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.



22 TL. Arabien zu Mohammeds Seit

sie können unsere Sace bei Gott, dem großen Herrn, vorbringen“ *. Au
bei den Eweern in Südtogo heißen die Trowo „Die Erdgötter“, aber auh
„Mawus“” (Gottes) Kinder. „Sie können die Angelegenheiten der Men-
schen vor Gott bringen °.“

Jedenfalls ist Îar, daß dieser Glaube für Mohammed von sehr großer
Bedeutung gewesen ist und daß sein Auftreten in vieler Beziehung erst
verständlih wird, wenn man in Betracht zieht, daß der Glaube an den
Gott, dessen Willen und Pläne er verkünden möchte, in gewissem Sinne auh
unter den Heiden als bekannt und anerkannt vorausgesehßt werden konnte.
Dies erÉlärt, warum Mohammed in einer, wie wir finden, besonders unver-
mittelten und planlosen Weise seine Verkündigung mit der Predigt von der
Auferstehung und dem Gerit beginnen tonnte, ohne erst flar die Grund-
lehren, auf die er bauen wollte, festzulegen und ohne ein bestimmtes Pro-
gramm für Gottesverehrung und religiöse Sitte aufzustellen. Tatsächlich
wollte er anfangs keine neue Religion stiften, sondern vielmehr den Glau-
ben an Allah, der shon vorhanden war, reformieren und zeigen, was dieser
Glaube re<htmäßig bedeutete und forderte. Erst allmähli< sind ihm die
Konsequenzen seines eigenen Glaubens nacheinander klar geworden.
Immer klarer ist es ihm geworden, daß der Gott des Gerichts und der gè-
reten Vergeltung niht dulden konnte, daß andere Wesen den geringsten
Teil an der göttlihen Verehrung haben dürften, die ihm zukommt. Die
Strenge seines monotheistishen Standpunktes wird ständig vers<ärft. Er
geht hier viel weiter als das orientalishe Christentum, dessen Christuskult
und Marienverehrung er als Abgötterei hinstellt. Nicht einmal das Juden-
tum besteht die Probe seines monotheistishen Eifers. Die Verehrung der
Juden für Esra stellt er der <christlihen Verehrung der Person Jesu
glei (9, 30).

So verstehen wir, wie es kommt, daß si< Mohammed in seiner ersten
Seit in allem Wesentlihen mit seinem Volt solidaris< fühlen konnte, dessen
Interessen und Sympathien er anfangs teilte, und dessen nationales Heilig-
tum ihm zeitlebens ein heiliger Ort war, an dem er mit seinem ganzen
Herzen hing. Unter diesem Gesichtspunkt wird es auh begreiflich, daß er
anfangs geradezu einen Ausweg zu finden suchte, eine Art Verehrung der
mektanischen Göttinnen mit dem neuen Ewigkeitsglauben, den er ver-
Tündete, zu vereinen. Eine innere Entwi>lung, ein Vertiefen seines eigenen
Glaubenslebens hat allmähli<h zu einem radikalen Bru mit der Gottes-
verehrung seines Volkes geführt.

Die Tatsache, daß au< Juden und Christen Allah als den einzigen
wahren Gott befannten, wurde niht weniger bedeutungsvoll für Moham-










<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/mohleben/0020.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free