- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - II. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

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32 TIT. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

Daß sih Abu Talib als treuer Verwandter Mohammeds erwies, geht
daraus hervor, daß er, als die Verfolgungen gegen den neuen Propheten
begannen, ebenso wie die übrige Familie für ihn eintrat und si< weigerte,
ihn seinen Feinden preiszugeben. Ob das Motiv nur-Familienstolz war
oder 0b eine persönlihe Zuneigung zu Mohammed den Onkel bestimmte,
önnen wir nict entscheiden. Sicher ist, daß Abu Talib niemals den Islam
annahm. Er starb erst drei Jahre vor der Hidjra. Die Legende erzählt,
als der Tod nahte, sei ÎTohammed gekommen und hätte ihn dazu bewegen
wollen, das Glaubensbekenntnis des Islam abzulegen. Aber zwei seiner
bittersten Gegner waren shon vorher bei dem Kranken und einer von
ihnen, Abu Lahab, sagte: „Wirst du den Glauben deiner Väter verlassen?“
Da sagte der Sterbende: „I< bekenne mi<h zum Glauben Abd Al-
Muttalibs.“ Das war sein leßtes Wort. Als er gestorben war, s<loß si<
Mohammed mehrere Tage in sein Haus ein, um für seine Seele zu beten.
Aber er hörte auf, als Gabriel mit der Sura 9, 114 zu ihm fam: „Es steht
dem Propheten und den Gläubigen nit zu, daß sie für die Gößendiener
um Verzeihung bitten, und wären es au< ihre Anverwandten 21.“ Man
Eönnte meinen, daß mit diesen klaren Worten die s<hwere dogmatische Srage,
0b man das Ret habe, für Verwandte, die im Unglauben gestorben sind,
zu beten, entshieden wäre. Aber es gibt auh im Islam eine Kunst der
theologischen Schriftauslegung, die das Unmögliche mögli<h machen kann.
Spragelehrte- der Basra-Shule behaupten, daß die Worte eigentli be-
deuten: „Es steht niht in der Macht des Propheten, um Vergebung zu
bitten“ — nämlih — „sofern niht Allah ihm die Erlaubnis dazu gibt.“
Hier wird also denen eine Möglichkeit offen gelassen, die eine liberalere
Auffassung der Frage hegen 2.

Eines Tages, als Mohammed 25 Jahre alt war, sagte sein Onkel zu
ihm: „Ih bin ein armer Mann, und es ist eine s<hwere Zeit für uns.
Chadidja schi>t jet eine Karawane nah Syrien. Du müßtest gehen und
ihr deinen Dienst anbieten.“ Chadidja war die Witwe eines Kaufmanns,
eine kraftvolle entschlossene Frau, die edelste, vornehmste und reiste, die
es unter den Rureischiten gab. Chadidja nahm mit Freuden Mohammeds
Angebot an und gab ihm doppelten Lohn: vier Kamele statt zwei. Auf
der Reise nah Syrien wiederholte si das, was wir oben erzählt haben.
Jegt hieß der Mön Nestur. Mohammed gewann eine solhe Macht über
alle in der Karawane, daß selbst der Karawanenführer wie sein Sklave
war, die Geschäfte gingen vortrefflih und der Gewinn war doppelt so groß
als sonst.

Als die Karawane nah Meffta zurüd>tfam, saß Chadidja in ihrem hoh-


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