- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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38 IT. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

nahe gekommen war, mate er dem künftigen Propheten eine Mitteilung,
über deren Inhalt er zwar ehrerbietiges Shweigen: bewahrt, die aber
wahrscheinlih der direkte Auftrag gewesen ist, Allahs Prophet und Send-
bote zu sein.
Man fann somit getrost behaupten, daß die von Ibn Sa’d bevorzugte
Berufungslegende den geshihtlihen Vorgang am treusten wiedergibt. Die
Böhlenvision stellt einen frühen Versuch dar, die Berufung nah dem, was
man von den Erlebnissen der Dichter und Seher wußte, zu schildern. Ihr
Hauptmotiv, der wiederholte Befehl des Engels zu „lesen“, baut auf der
Überzeugung, daß Sura 96 die erste Offenbarung des Propheten gewesen
sei. Das ist nun wieder nur eine exegetishe Erfindung. Womit sollte, so
hat man gedacht, die „Lesung“, der Koran, begonnen haben wenn nict mit
dem Befehl zu lesen: Iqra! Welches die erste Offenbarung gewesen ist, das
haben aber schon die ältesten Theologen des Islams tatsählih ebensowenig
i gewußt wie wir. Es gibt darüber die verschiedensten Nteinungen, von denen
- mehrere weit besser begründet sind als diejenige, die Sura 96 voranstellt.
G War Mohammeds Inspiration e<t? Redete er in völlig gutem
Glauben? Man glaubte ja früher in seinem Charakter eine gewisse Ab-
sihtlihkeit, eine bere<hnende Schlauheit, eine Vorliebe für die Shleihwege
der Intrige zu finden, die si< kaum mit völlig persönlicher Aufrichtigkeit
vereinen läßt. Wurde er niht von Anfang an von Ehrfur<ht und Maht-
begierde geleitet, als er als Prophet seines Volkes auftrat?

Daß si< Mohammed in gutem Glauben befand, kann jemand, der mit
der Psychologie der Inspiration vertraut ist, kaum bezweifeln. Daß die
Botschaft, die er brachte, niht von ihm selber kam, niht aus seinen eigenen
Gedanken und Ansichten stammte, ist für ihn nit ein Glaubensfaß, sondern
eine Erfahrung, deren Realität er niht in Frage stellen kann. Möglicher-
weise ist er einen Augenbli@Æ über die Identität der unsichtbaren Stimme in
Zweifel gewesen, ob sie wirkli<h von dem himmlischen Boten stammte, den
er in den Bergen von Mefta gesehen hatte, oder ob sie vielleiht von einem ge-
wöhnlichen Dschinn herrührte. Dies lette ist ihm niht darum so sehr zuwider,
weil eine bedeutende äußere Verschiedenheit zwischen der Art des Dschinn,
die Offenbarung mitzuteilen, und derjenigen Gabriels vorliegt, sondern weil
er weiß, daß seine Botshaft einen anderen Inhalt und Zwe> hat, als das
Geplapper der Wahrsager oder die Verse der Diter. Es handelte si
um Ewigkeitsfragen und nicht um die kleinlihen Sorgen dieser Welt, es ge-
hôöri zur Sphäre des Heiligen und nicht zu der des Profanen. Die <ristlihe
Auffassung, die die harmlosen und moralis indifferenten Dschinnen des
Dolfsglaubens zu bösen Geistern, zu Satanen mat, war vor Mohammed

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