- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die Pflicht der Mildtätigkeit und Hilfsbereits<haft 61

nicht, die Geizigen, denen es s<hwer wird, das vorgeschriebene Almosen dar-
zubringen, mit der Versicherung zu shre>en, daß der Reichtum, den die Un-
gere<ten zusammengespart haben, am Tage der Auferstehung um ihren
Hals gehängt wird. Und er erklärt den Gläubigen: „Wenn ihr Gutes tut, so
tut ihr euh selber Gutes, und wenn ihr Bôses tut, so tut ihr es auh gegen
euh selber“ (17, 7).

Die Moral, die der Koran verfündet, hat s<heinbar einen stark
sozialer Charakter. Die Pflicht der Mildtätigkeit und Hilfsbereitshaft wird
in erster Linie eingeschärft. Es ist die Schuldigkeit der Wohlhabenden, mit
ihrem Überfluß den Armen beizustehen. Da Mohammed häufig betont, daß
eine gelegentli<he Gabe niht genügt, daß Almosengeben eine stets aner-
kannte Pflicht sein muß, eine Art fester Einrichtung, daß der Fromme dem
Bedürftigen „einen Anteil“ von seinem Besitz abgibt, so ist es erflärlih, daß
Hubert Grimme in einem Buche, das seiner Zeit viel Aufsehen erregte, die
Ansicht vertrat, N’ohammed müßte eher als ein sozialer denn als ein reli-
giöser Reformator angesehen werden. Die sozialen Ungerechtigkeiten in dem
damaligen Mefkfa, wo die reihen Kaufleute die Armen unterdrüdten und
sie im Elend umkommen ließen, haben seiner Ansiht na< den flammenden
Zorn des Propheten erregt, und er ist aufgetreten, um eine neue und bessere
Ordnung der Dinge durhzuführen.

Es ist wohl wahrscheinli, daß in einer Stadt wie Nekfa, wo die Be-
völkerung in der Hauptsahe auf Handel angewiesen ist, die Armut in
ungünstigen Seiten drü>end gewesen sein muß, und es ist mehr als wahr-
\heinlih, daß si<h na< altarabisher Auffassung die soziale Verpflichtung
niht über die eigenen Stammesgenossen hinaus erstre>te (vgl. 36, 47). Es
waren also siherli<h sa<lihe Anlässe für Mohammed vorhanden, für die
Pfliht der Barmherzigkeit einzutreten. Jedo<h dürfen wir uns nicht über-
triebene Vorstellungen von dem sozialen Elend in Mekka machen. Die
Îleine Stadt in den Lawabergen war kein arabishes Babylon, und die
reichen Kaufleute unterschieden sih siher in Lebensgewohnheiten und -be-
dingungen nicht so himmelweit von der übrigen Bevölkerung. Andererseits
waren die Ansprüche gering. Hunger und Entbehrungen mußten die Be-
duinen oft dur<machen, und die ärmere Stadtbevölkerung hatte es sicherlih
niht besser. Jedenfalls ist es völlig verkehrt, das soziale Interesse bei Mo-
hammed als das Primäre anzusehen. Religion, niht Humanität ist bei ihm
die treibende Kraft. Es fehlt zwar niht an Ausdrüd>en des Mitleids mit
den Armen. Wie alle edelmütigen Naturen hat Mohammed gewiß wirkliche
und echte Teilnahme mit den Geringen und Elenden gehabt. Aber man
findet bei ihm keine wirtlihe Empörung über ihr hartes Los, geschweige

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