- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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66 TTT. Mohammeds religiöse Botschaft

land erreiht hat — war die Bereitwilligkeit, mit der man dem Rufe zum
Gebet auf Straßen, Märkten und Bazaren folgte, dem <risilihen Betrachter
ein Anlaß zu demütigem Staunen.

Untier Gebet, „Salat“, verstand Mohammed niht ganz dasselbe wie
wir. Er meint niht das Gespräch der Seele mit ihrem Gott, das Anrufen
und Bitten um Beistand und Hilfe. Man kannte auh das Gebet in diesem
eigentlihen Sinne. Auf arabis hieß es du’a, das Anrufen. Und solche per-
sönlichen Gebete fann der Fromme an einem bestimmten Punkte in das
offizielle Gebetsritual einfügen. Das „Salat“ gleiht mehr unserem öffent-
lichen Gottesdienst. Es besteht aus Schriftverlesung — der Gläubige liest
oder betet auswendig die erste Sura im Koran „Fatiha“, und andere kurze
Suren oder Verse — aus dem Glaubensbekenntnis, dem Segen oder Für-
bitte für den Propheten und aus furzen Lobpreisungen, die alle unter be-
bestimmten genau vorgeschriebenen Verbeugungen, Kniefällen und Pro-
strationen ausgeführt werden müssen. Diesen Gottesdienst kann der Gläu-
bige ausführen, wo er si< auh befindet. In den Städten versammelt si
zwar immer eine Schar in der Moschee, aber religiöse Pflicht ist die Teil-
nahme am gemeinsamen Gebete nur beim Freitag-Mittag-Gebet. Die Wahl
des Sreitags zum Tage der gemeinsamen Gottesdienstfeier stammt aus der
Seit des Propheten in Medina und zeigt mit rührender Naivität zugleih die
Abhängigkeit des Propheten vom Judentum und Christentum und sein Be-
streben, gegenüber den Sdhriftreligionen selbständig zu sein. Sein Tag des
Gottesdienstes ist jedoh tein Ruhetag. Nur während der Seit, wo das
Mittaggebet stattfindet, sollen si die Gläubigen nah der Dorschrift des
Korans (62, 9—10) der Arbeit enthalten. Die Bestimmungen, die heute
über das öffentlihe Gebet gelten, stammen aus späterer Seit. Über seine
Sorm zu Lebzeiten Mohammeds wissen wir nihts mit Gewißheit. Offen-
bar nahm jedoch das Lesen des Korans den ersten Platz ein, und Verbeu-
gungen, Kniefall und Prostrationen, bei denen der Gläubige den Boden mit
der Stirn berührt, gehörten wie heute zum Ritual. Die Gebetszeiten, die
sich heute auf fünf belaufen, waren anfangs nur zwei. „Verrihte das Gebet
um die Seit zwischen Sonnenuntergang und Einbru<h der Nacht, auch die
Koranlesung des Morgens. Sie hat wahrli< (unsihtbare) Zeugen. Wache
au einen Teil der Nacht als eine freiwillige Übung der Frömmigkeit“
(17, 80—81). Mohammed und seine Getreuen übten also in Mekka nur
das Abend- und Morgengebet. In Medina kam noh ein Gebet um 3 Uhr
na<hmitiags hinzu, offenbar in Nachahmung der drei Gebetsstunden der
jüdischen Gemeinde.




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