- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Mohammeds religöse Botschaft

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Gottesdienst und Gebet 67

Die Nachtwache, die als freiwillige Andahtsübung anbefohlen wurde,
nahm unter den religiösen Pflichten einen hervorragenden Plaßz ein. In
Sura 73, 1—6 ermahnt Allah den Propheten, selber sole nächtlichen Vigilien
zu halten: „O, du Verhüllter, stehe auf in der Nat, außer einem kleinen
Teil, die halbe Nacht oder etwas weniger oder etwas mehr, und lies den
Koran in gleihmäßigen Stüden. Siehe, wir wollen dir ein wichtiges Wort
geben. Zu Beginn der Nacht sind die Eindrücke stärker und die Worte
kräftiger.“ Das ist keine geringe asfetishe Übung, die dem Propheten hier
auferlegt wird. Die Rechtgläubigen sollen seinem Beispiel folgen. Diener
des Erbarmens sind „die, welhe die Naht stehend (beim Koranlesen) oder
niederfallend (bei den Lobpreisungen) zubringen“ (25, 65), und von den
seligen Frommen im Paradies heißt es: „Wenig s<liefen sie in der Nacht,
und als der Morgen graute, baten sie um Verzeihung“ (51, 17—18). In
einem bemerfenswerten Zusaß, den Mohammed in Medina zu Sura 73
machte, erklärt Allah, er wisse wohl, daß der Prophet und seine- Nachfolger
etwas weniger wachen als „zwei Drittel der Nacht, oder die Hälfte, oder
ein Drittel.“ Er weiß, daß sie die Zeit niht so genau zählen, die sie den
nächtlihen Andachtisübungen widmen und daß es unter ihnen Kranke,
Schwache und solche gibt, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen.
Darum mag es nun einem jeden erlaubt sein, so viel vom Koran zu lesen,
wie er vermag. Die Vigilien find also auh in Medina geübt, und einige
der Gläubigen haben peinli<st versucht, die frühere strenge Lehre genau
zu befolgen. Aber Mohammed besigt allzu gesunden Wirklichkeitssinn, um
die fromme Askese zum Selbstzwe> machen zu wollen. Er will keineswegs
die Vigilien ablösen, aber die langen Wachen sind für die große Mehrzahl
der Gemeinde unmöglih, und die Forderung muß der Lage angepaßt
werden. Glei vielen der <ristlihen Asfeten hat Mohammed si in spä-
teren Tagen gezwungen gesehen, von seinen ursprüngli allzu strengen
Forderungen zurü>zugehen.

Vieles von dieser Anschauung, die wir hier geschildert haben, ist uns
wohlbekannt. Das Material zu dem geistigen Bau, den der Prophet des
Islam errichtete, stammt aus der Vorstellungswelt, die dem Christentum
und Judentum gemeinsam ist. Beirachtet man die Elemente des Glaubens-
systems Mohammeds einzeln, sheint man unmöglih unterscheiden zu
fönnen, bei welcher dieser Religionen er am meisten in S<uld steht. Man
kann vielleicht feststellen, daß der jüdishe Einshlag in der Theologie des
Koran um ‘so mehr hervortritt, je weiter die persönlihe Entwi>lung des

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