- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Der Einfluß <ristliher Mönchsfrömmigkeit 69

in eurer Seele wohnen, ist es eu unmögli, eine Sünde zu begehen 28,"
Oft wird erzählt, daß die berühmten Mönthsheiligen in ihren leßten
Stunden aus Angst vor dem kommenden Tage der Rechenschaft weinten —
für die Legende ein Beweis für die Tiefe ihrer Frömmigkeit. Arsenius hatte
sein Leben lang soviel geweint, daß ihm während der Arbeit stets ein Tu
im Schoße liegen mußte, um die Tränen aufzufangen. Als seine Todes-
stunde nahte, sahen seine Schüler ihn weinen und sagten zu ihm: „So hegst
au du, Dater, Fur<t?" Er antwortete: „Die Furt, die ih in dieser
Stunde empfinde, hat in meiner Seele gewohnt seit der Zeit, da ih Mön
wurde.“ So entshlief er*°; Agatho lag vor seinem Tode drei Tage lang un-
bewegli mit offenen Augen. Seine Schüler fragten ihn: „Wo befindest du
di?“ Er antwortete: „Ich stehe vor Christi Richterstuhl 40,“

Das innerste Wesen der Gottlosigkeit und des Weltsinnes wird .im
Gegensatz zu dieser angsterfüllten Wachsamkeit als Sorglosigkeit und Ver-
säumnis bezeichnet. „Die Zeit meiner Saumseligkeit“ nennt der Mönch die
Zeit, die er in der Welt zugebracht hat. Wie der Koran so oft schildert,
daß die Ungläubigen töriht gaukeln und lachen, so warnten auh die
Mönsväter vor Lachen und Scherz. Lächeln und gedankenloses Gerede sind
wie Feuer in tro>enem Schilf. „Lächle niht, mein Bruder“, sagt Vater
Ammon, „denn wenn du das tust, vertreibst du die Gottesfurht aus deinen
Seele 41,“

Au in den syrishen Kirchen finden wir dieselbe weltabgewandte
Srömmigfkeit, dieselbe Furt vor dem Gericht und der Ewigkeit. Die syri-
schen Mönhe betrachten die Fähigkeit zu weinen als einen Beweis für
einen besonders hohen Grad der Frömmigkeit. Der heilige Thomas wohnte
der Legende nach in einer Höhle und weinte Tag und Nacht, indem er bei
si stets wiederholte: „Das Leben ist vergangen, der Tod kommt, das Ver-
derben naht, die Stunde des Gerichts ist inne “2.“ Von einem anderen
heiligen Manne wird erzählt, daß er weinte und wie ein Schakal heulte
über sein verlorenes Leben, seine Sünden, den nahenden Tod und das
shre>lihe Gericht der Gerechtigkeit “8.

Um die Sorglosen und die sicheren Weltmenshen zu we>en und zu
warnen, ermahnen die syrishen Väter sie, si darauf zu besinnen, was
zuleßt das Los aller mens<hlichen Herrlichkeit ist. Vbi sunt qui ante nos!
„Besinne di, mein Freund, und bedenke, wer von den einstigen Geshlehtern
in dieser Welt bleiben durfte. Der Tod hat die vergangenen Geshleter,
die starken, mächtigen und weisen fortigenommen“, schreibt Aphraates,
Ebenso ermahnt Mohammed seine stolzen Landsleute, nüglihe Lehre aus
der Predigt der Vergänglichkeit zu ziehen: „Sind sie niht auf Erden umher-

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