- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
88

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Die Lehre von der Offenbarung

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.



zZ
e:

fa!

eE

88 IVY. Die Lehre von der Offenbarung

Kahin oder einem Diter gliche. Eine unsihtbare Stimme diktierte die
Offenbarung in sein Ohr, und sein Koran war in denselben orakelmäßigen
feierlihen Knittelversen abgefaßt wie die Aussprü<he der Wahrsager.

Es fehlt endli<h auh niht an äußeren Seugnissen, daß ein gewisser
Susammenhang zwischen dem ältesten Islam und diesen gnostischen Sekten
bestand. Mohammeds Anhänger wurden oft — gerade in der geshictli
wertvollsten Überlieferung, den alten Erzählungen von den Kriegs-
zügen des Propheten — von seinen Gegnern Sabier genannt, was
der gemeinsame Name für eine Anzahl der hier erwähnten Seften ist. Aus
dem Koran kann diese Bezeihnung niht . genommen sein. Die Sabier
werden dort einige Male als eine besondere Gemeinde erwähnt, die sih
von Christen und Moslem unterscheidet. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß
die Überlieferung den Beinamen ganz aus der Lust gegriffen hat. Nan
war si also in Mekka darüber klar, daß die Lehre Mohammeds eine ge-
wisse Verwandtschaft mit der der Sabier hatte.

In dieselbe Richtung deutet wahrscheinlih auc ein eigenartiger reli-
giöser Begriff, den Mohammed in Medina und in den leßten Jahren in
Meffa anwendet, nämlih der Ausdru> „Hanif“. Das Wort bezeichnet in
den mektanishen Suren Monotheist und steht im Gegensaß zu Gögten-
diener (Sur. 98, 4; 22, 32; 10, 15). In Sura 30, 29 wird angedeutet, daß
dieser Glaube an einen einzigen Gott die natürliche Religion ist, die der von
Gott geschaffenen Anlage des Menschen entspriht: „So richte dein Antlißz
zur Religion als Hanif, nach den von Allah gegebenen Anlagen, die er den
Menschen mitgeteilt hat. Allahs Schöpfung kann niht geändert werden.
Dies ist die wahre Religion.“ Während der leßten Zeit in Meffa und
vor allem in Medina wird das Wort Hanif meistens in bezug auf Abraham
angewandt, wobei Mohammed besonders betont: „Abraham war weder Jude
noh Christ, sondern Hanif und Moslem, einer der niht zu den Gößendienern
gehörte“ (3, 60; 2, 129). Wenn gerade Abraham als Hanif hingestellt wird,
hat Mohammed sihtlih zwei Gedanken im Auge. Obwohl beide Srift-
religionen ihn zu ihren Gottesmännern zählen, war Abraham weder Jude
no Christ, sondern ein Monotheist, der si< vom Gößendienst abgewandt
hatte. Evangelium und Thora sind lange Zeit nah Abraham herabgesandt,
betont Mohammed. Die Schriftvölker hatten folgli<h kein Recht, ihn für
sih zu beanspruchen. Ferner hat nac der toranishen Legende Abraham,
der in einem Volk der Gößendiener lebte, dur eigenes Nachdenken die
Nichtigkeit und Ohnmadt der heidnischen Gößen erkannt. Er sieht den
Stern, den das Volk anbetet, untergehen und begreift, daß ein Gott, der
vershwindet, niht der allsehende, re<te Gott sein kann. Er ertennt, daß



tL —

QQ L—_ QU

QRO SS Cc



te OQO ri O Ino Tm tt

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/mohleben/0086.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free