- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Der Herrsher in Medina

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| VI. Der Derrscher ín Medína.

Am 12. des Monats Rabi’I im Jahre 622, fand Mohammeds Hidjra
statt, seine Auswanderung na<h Medina, die der Wendepunkt seiner Ge-
schichte und der des Islam war. Er haite schon lange eingesehen, daß seine
Wirksamkeit in seiner Vaterstadt vergeblih war, und hatte daher frühe
Derbindung mit den arabishen Stämmen gesucht, die si<h bei der großen
Wallfahrt in Mekka einfanden. Diese Tatsache zeigt ferner, wie falsch die

üblihe Vorstellung ist, NTohammed sei in Mekka nur als ein frommer Ver–

Tünder mit einem rein religiösen Programm ohne alle politishen und
sozialen Nebengedanken aufgetreten, und nur der Umstand, daß ihm die
Verhältnisse in Medina au die politishe Macht in die Hände spielten,
habe ihn dazu gebra<t, plößglih die Rolle des theokratishen Herrshers
auf si< zu nehmen und zuglei<h mit dem Anspru< auf. politishe Macht
aufzutreten. In Wahrheit konnte si} Mohammed kaum eine religiöse Ge-

/ meinschaft denken, ohne sie si< als ein soziales und politis<hes Ganzes vor-

zustellen. Er wendet oft schon in der mekkanischen Seit das. Wort „Umma“
an, das eigentli< Volk, Nation bedeutet, als Bezeihnung für die Ge-
meinden, die die vershiedenen Propheten sammeln. Zu jeder „Umma“,
jeder Nation, ist ein Prophet gekommen, aber die Gefolgschaft jedes Pro-
pheten bildet ebenso eine „Umma“, also eine Art politis<he Größe.

Der Prophet hatte mit seinen Annäherungsversuchen jedo< keinen
Erfolg, bis er im Jahre 620 auf dem Pilgerfeste bei ‘Aqaba auf dem Wege
zwischen Arafa und Mina eine Schar von se<s Männern aus Jathrib traf.
Sie laus<hten willig seiner Derfündigung und Koranrezitation. Nah Ibn
Ischags Erzählung beruhte dies darauf, daß es in ihrer Heimatstadt viele
Juden gab, die bei einer Gelegenheit, als sie im Kampf mit den Arabern
lagen, geäußert hatten, daß bald ein Prophet zu ihnen kommen würde
und sie mit seiner Hilfe die Heiden besiegen würden. Die se<s Männer
nahmen an, daß Mohammed dieser verheißene Prophet sei und wollten den
Juden zuvorkommen, indem sie ihn anerkannten. So faßt die Legende die
Sache auf. Die Medinenser haben natürli Mohammed niht für einen

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