- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
111

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Der Herrsher in Medina

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Der Aufbau der Gemeinde 111

- Medinas Gemeindeordnung ist der erste Entwurf zu der theoftratishen
Verfassung, die den Islam allmählich zu einem Weltreih und einer Welt-
religion mate. In der Gemeinschaft der Gläubigen ist die alte Stammes-
verfassung in allem Wesentlichen aufgehoben. Wer sih gegen die religiöse
Autorität vergeht, darf niht einmal von den nächsten Verwandten ge-
\hüßt werden. Der Islam soll niht nur eine Religion, sondern auh eine
Bruderschaft sein. „Die Gläubigen sind Brüder“ heißt es in Sura 49, 10.
Allah hat zwar die Menschen zu verschiedenen Völkern und Stämmen ge-
schaffen, aber das ist nur geschehen, damit sie si gegenseitig unterscheiden
können (49, 13), niht damit diese Verschiedenheit eine unüberwindliche
Grenze der religiösen Susammengehörigkeit bilden sollte.

Um das Band zwishen Auswanderern und Helfern no< mehr zu
befestigen, ließ Mohammed jeden seiner Begleiter aus Mekfa eine per-
sönliche Bruderschaft mii einem Manne aus Medina eingehen. Die Juden
suchte er anfangs zu gewinnen, indem er ihren religiösen Gebräuchen na-
gab. So bestimmte er jetzt, daß die Rectgläubigen beim Gebet ihre Ge-
sihter na Jerusalem wenden sollten, wie es die Juden zu tun pflegten,
und nahm Ashura, den großen Versöhnungstag der Juden, als Sestiag
auf, der zu dieser Zeit auf den zehnten des Monats Muharram fiel.
Wenn dem Propheten seine Anstrengungen über alles Erwarten ge-
langen, die Gläubigen zu einer einheitlihen ergebenen Gemeinde und bald
au zu einem streitbaren opferwilligen Heer zusammenzushweißen, so
erwies si sein Versuch, die Juden zu gewinnen, als um so fructloser.
Die Juden in Medina waren si bald über Mohammed im klaren. Sie
merkten, daß er in den meisten Dingen von jüdischer Anschauung und Sitte
abwich, und vor allem, daß seine Kenntnis der heiligen Schriften äußerst
mangelhaft war. Sie haben seine Mißverständnisse und Verzerrungen
shonungslos aufgede>t und seine Schwächen mit beißendem Hohn enthüllt.
Die Offenbarungen aus der ersten Zeit in Medina waren mit Versuchen
angefüllt, den Angriffen der Juden entgegenzutreten, die ja völlig verni-
tend für die religiöse Autörität Mohammeds werden konnten. Die Argu-
mente, die -Mohammed in seiner Polemik anwendet, hat er zum großen
Teile dem Christentume entnommen. Wenn die Juden seine Behauptung
bestreiten, daß der arabische Prophet in ihren heiligen Schriften erwähnt
sei, erklärt er, daß diese gefälscht seien. Diese alte Beshuldigung hatten
schon die <risilichen Theologen gegen die Juden gerichtet, weil die grie-
<zishe Übersezung vom hebräischen Text abweicht. Die Opfer und Rein-
heitsgesehe der Juden erklärt er nah denselben Vorbildern als eine be-
sondere Strafe, die Gott den Juden wegen ihrer Widerspenstigkeit auferlegt


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