- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
114

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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114 VI. Der Herrs<her in Medina

und es galt Auswege zu finden. Es ist etwas entmutigend für uns, die wir
gern Mohammed als ethisher und religiöser Persönlichkeit gere<ht werden
wollen, festzustellen, daß er so gut wie glei auf den Gedanken verfallen zu
sein scheint, sih dur< das Handwerk zu versorgen, das immer noc eine
natürliche Erwerbsquelle für so viele Beduinen ist, — nämlich die Räuberei.
óu seiner Verteidigung läßt sih sagen — abgesehen von der Tatsache, daß
Räuberei in Arabien immer mehr oder weniger ausdrüd>li< zu den er-
laubten Berufen und Nahrungszweigen gezählt wird —, daß sein Auszug
aus der Daterstadt den Gedanken der Rache natürli und selbstverständli
gemat hatte. Die Mekfaner haiten das Maß ihrer Sünden erfüllt und die
Offenbarung Allahs verworfen. Aller Scade, der ihnen zugefügt werden
könnte, war nur eine gere<te Ausführung des Strafgerihts, das er selbst
im Namen Allahs prophezeit hatte.

Der Weg, den der Prophet eins<hlug, um si<h und seinen Auswanderern
Existenzmöglichkeiten zu schaffen, war also der, daß sie versuhten, die Ka-
rawanen, die Medina auf dem Wege nach oder von Syrien passierten, zu
plündern. Der erste s<hwa<he Versuh scheint mißlungen zu sein. Der
früheste Streifzug, der zu Erfolg führte, wurde im zweiten Jahre nah
Hidjra unternommen und ist der Erinnerung wert, niht nur weil dort das
erste Blut für den Islam vergossen wurde, sondern au, weil das Ereignis
anscheinend ein sehr ungünstiges Licht auf den Charakter des Propheten wirft.
Im Monat Redjeb, also einem der Monate, die die Araber für heilig

, hielten und während der allgemeiner Friede herrschte, sandte Mohammed

Abdallah Ibn Djahsh mit aht Männern aus und übergab ihm einen Brief
mit dem mündlichen Befehl, daß er zwei Tagereisen weiterziehen und dann
erst den Brief öffnen und den darin enthaltenen Befehl ausführen sollte.
Er dürfe jedoh keinen seiner Begleiter zwingen, sondern solle ihnen freie
Wahl lassen, ob sie an der bevorstehenden Expedition teilnehmen wollten
oder niht. Der ursprünglihe Wortlaut des wihtigen Briefes sheint bei
Wagidi ®* vorzuliegen. „Siehe ins Tal Nala“, heißt es dort, „und lege
dic dort den Kureischiten in den Hinterhalt.“ Schon die älteste Überlieferung
hat ein Gefühl dafür gehabt, daß die Sache faul sei. Das geht daraus her-
vor, daß der ominöse Brief verschiedene Textverbesserungen erfahren hat.
Schon bei Ibn Ischaq hat er folgenden Wortlaut: „Sieh nah Nala
zwischen Meïfa und Taif und laure dort den Kureischiten auf, so daß du uns
Naricht von ihnen bringen kannst.“ Man will es also so hinstellen, als
habe Mohammed den Ausgesandten anfangs nur befohlen, das Vorhaben
der Kureischiten auszuspionieren. Das zeigt deutlich, daß die Geshihtsshreiber
des Islam ebenso wie wir die Shwierigkeit gespürt haben, an diesem Punkte



R m m mE I A Pn qd pul m C O

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