- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Der Herrsher in Medina

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zwanzig Geduldige sind, so werden sie zweihundert besiegen, und sind es
hundert von euch, sie besiegen tausend von denen, die ungläubig sind (8, 66).
Rührend tritt der Stolz des Propheten auf seine Getreuen hervor. Ihr
Opferwille und gutes Zusammenhalten ist für ihn ein Werk Gottes: „Allah
ist es, der dich mit seiner Hilfe gestärkt und mit den Gläubigen. Und er
hat ihre Herzen vereinigt. Hättest du auch alles, was auf Erden ist,
verschenkt, nie würdest du ihre Herzen zusammengefügt haben“ (8, 64).

Die vermehrte Macht, die Mohammed in Medina gewonnen hatte,
wandte er an, um Rache an seinen Feinden, den Juden zu nehmen. Ein
Anlaß, sie anzugreifen, ließ nicht lange auf sich warten. Ein Jude vom
Stamme Banu Kainuka’ erlaubte sich einen respektlosen Scherz mit einer
verheirateten arabishen Frau. Als sie auf dem Markt saß, befestigte er die
Schleppe ihres Kleides mit einem Dorn an der Schulter. Ein Muslim
erslug den kühnen Scherzbold und die Juden ihrerseits den Mörder.
Mohammed schloß den schuldigen Stamm in seiner Burg ein. Nach einiger Zeit
der Belagerung mußten sie sich unter der Bedingung ergeben, daß ihr
ganzer Besitz in Mohammeds Hände überging. Selbst erhielten sie freien
Abzug und ließen sich in Syrien nieder. Ihr Besitz gab eine neue
Möglichkeit, der Armut unter den Auswanderern zu steuern.

Auch ein einzelner Jude, der besonders den bitteren Haß Mohammeds
auf sich gezogen hatte, wurde nun von seiner Rache getroffen. Das war der
Dichter Ka’b Ibn Al-Aschraf, der die Kühnheit gehabt hatte, sich nach der
Slacht von Bedr nach Mekka zu begeben, wo er durch seine höhnischen
Gedichte die Kureischiten zur Rache anzuspornen suchte. Mohammed war wie
seine Landsleute im allgemeinen besonders empfindlich gegen die poetische
Satire. Verunglimpfungen solcher Art vergaß er nicht leicht. Unter den
verhältnismäßig wenigen Personen, die, als er seine Vaterstadt erobert
hatte, Gegenstand seiner Rache wurden, war ein Mann, der Schmählieder
auf ihn gedichtet und sie von zwei Sängerinnen in den Weinkrügen hatte
singen lassen. Auch die Sängerinnen wurden zum Tode verurteilt und eine
von ihnen wurde wirklich hingerichtet. Ebenso schlecht ging es einer
Klagesängerin, die es neben ihrem üblichen Beruf unternommen hatte,
Spottlieder über Mohammed zu singen, die andere sie gelehrt hatten. Sie war
schon früher einmal aus irgend einem Anlaß in die Hände des Propheten
geraten, war aber freigelassen. Als sie überführt wurde, ihr freches
Treiben fortgesetzt zu haben, mußte sie es mit dem Tode büßen. Wir
dürfen nicht vergessen, daß in dem damaligen Arabien das politische
Schmähgedicht eine besonders wirksame Waffe war. Für einen Mann, wie
Mohammed, dessen Erfolg in hohem Maße auf dem Ansehen beruhte, das

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