- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
124

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Der Herrsher in Medina

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.









124 VI. Der Herrsher in Medina

pheten dur ihre Schönheit und Eleganz. Ein Dolf, das si niht beugen
ließ! Der Stamm Banu Nadir siedelte si dann in Cheibar, fünfzehn
Meilen nördlih von Medina an, und die Anpflanzungen, die er besessen
hatte, wurden an die Auswanderer verteilt. ’

Im folgenden Jahr, dem fünften nah der Hidjra, trat ein Ereignis im
Privatleben des Propheten ein, das vielleiht mehr als etwas anderzs das
ungünstige Urteil über die Persönlihkeit Mohammeds hervorgerufen hat,
das im wesentlihen noh heute im Abendlande herrscht. Die Geschichte ist fol-
gende: Mohammed hatte einen Adoptivsohn, Seid Ibn Haritha, einen arabi-
schen Sklaven, den ein Verwandter der Chadidja ihr kurz na der Hodzeit
zum Geschenk gemacht hatte. Mohammed faßte Sreundschaft zu dem Skla-
ven, erhielt ihn von seiner Frau zum Geschenk und ließ ihn frei. Er ver-
heiratete ihn mit Umm Ajman, einer Sklavin, die so gut wie das einzige
Erbe war, das er von seiner Mutter erhalten hatte. Sie muß zu dieser
Seil wesentli<h über vierzig Jahre gewesen sein, und Mohammed war ver=-
mutlih dankbar, daß Zeid sie glü>lih machen wollte, er soll ihm das Para-
dies versprochen haben, weil er sie heiratete. Zeid war einer der ersten,
dic den Islam annahmen, der dritte nah Chadidja und Ali. Er hatte
seinem Pflegevater treu zur Seite gestanden, wurde von ihm hoh ge-
shäßt und hatte den Oberbefehl über mehrere militäris<he Raiden gehabt.
Er hatte natürli auh eine jüngere Gemahlin. Das war öSeineb Bint
Djahsh, eine Base des Propheten. Sie soll si< — vermutli< gilt das
Urteil von ihren späteren Jahren — dur eine aciungsvolle Frömmigkeit
ausgezeihnet haben. Um so lange wie möglih stehend beten zu Éönnen,
spannte sie in der Moschee ein Seil zur Stüße auf. Sie war geshi>t, be-
reitete Felle und nähte Schuhe und gab die Einkünfte ihrer Arbeit den
Armen, Dor allem war sie s<hön und offenbar niht wenig stolz und
ehrgeizig. ’

Eines Tages kam der Prophet °°, wie er oft zu tun pflegte, in Zeids
Haus. Er traf Seid niht zu Haus, aber Zeineb begegnete ihm in der Tür
in dem leichten Gewand, das die arabischen Srauen im Hause zu tragen
pflegten. Ihre Schönheit ergriff Mohammed mit Staunen, und er sagte
halblaut, indem er si höflih zurüd>zog: „Preis sei Allah, der die Herzen
der Menschen verändert!“ Zeineb hatte jedoh seine Worte gehört und er-
zählte sie Zeid. Die Möglichkeit, zur Gemahlin des Propheten erhoben zu
werden, sagte ihrem stolzen Sinn sicherlih zu. Ihr Gatte war, wenigstens
was das Äußere betraf, wenig anziehend. Er war Élein, shwarzhäutig
und plattnasig. Wir können ahnen, daß Zeineb den armen Zeid so oft hören
ließ, welhen Eindru> sie auf den Propheten gemaht hatte, daß er, wie


<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/mohleben/0122.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free