- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
136

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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136 VI. Der Herrscher in Medina

hammeds Todfeind Abu Djahl — denn einen Toten zu“s<hmähen sei eine
unnötige Verunglimpfung der Hinterbliebenen. Die übrigen, die ihm
Widerstand geleistet hatten, suchte Mohammed dur ausgesuhhte Liebens-
würdigkeit zu gewinnen. Suhail, der ihn so grausam bei Hudajbija ver-
unglimpft hatte, s<loß si in düsteren Ahnungen in sein Haus ein und

sandte seinen Sohn Abdallah zum Sieger, um Gnade zu begehren. Mo-

hammed verzieh Suhail und befahl: „Niemand von euh darf böse Blide
auf Suhail werfen, denn ein Mann von so edler Geburt und mit so gutem
Verstand kann dem Islam niht lange fremd sein.“ Ein anderer der Gegner,
Safwan, erhielt vier Monate lang freies Geleit, da er niht glei<h den
Islam annehmen wollte. Als er in dieser Zeit den Propheten auf seinem
Kriegszug gegen die Hawazinstämme begleitete, sah er einmal bei der er-
oberten Beute eine shöne Herde von Schafen und Kamelen, die man in
eine Slut getrieben hatte. Mohammed sah seine Bli>e und fragte, ob
ihm die Herden gefielen. Auf seine bejahende Antwort schenkte er ihm alle,
und imponiert dur eine solche Freigebigkeit nahm Safwan den Islam an.
Überhaupt erregte es viel Murren Unter den ältesten und treusten An-
hängern Mohammeds, daß bei dem letzten sehr einträglichen Eroberungs-
zug so gut wie alle Beute den Ueubekehrten vorbehalten wurde, die ihrer
Meinung nah noh mindestens halbe Heiden waren. Mohammed erklärte,
es sei nötig, „um ihre Herzen zutrauli<h zu machen“. Der Gewinn, den
er auf diese Weise für seine Religion erntete, war mehr als zweifelhaft.
Aber für seine Herrscherstellung gewann er um so mehr dur seine Groß-
zügigkeit und seine Sähigkeit, persönliche Meinungen und Stimmungen bei-
seite zu sieben, um große Ziele zu erreihen. Besonders wenn es sih um
bedeutende Persönlichkeiten handelte, die seiner Sache von Nußen sein
konnten, zeigte er eine überraschende Fähigkeit, sih von jedem Ressen-
timent frei zu machen und die Personen ausshließli<h unter dem Gesichts=
punkt ihres wirklihen Wertes zu sehen. Diese Sachlichkeit verleiht seinem
Wesen oft trot aller gewinnenden Liebenswürdigkeit eine gewisse bered-
nende Kühle. ’

Im Monat Redjeb im Jahre 9 unternahm Mohammed einen Kriegs-
zug nah Tabuk im nordwestlihen Arabien. Nah Wagidi war der 5ug
dur die Nachricht hervorgerufen, daß Kaiser Heraflius ein gewaltiges
Heer in Syrien gegen den. neuen Herrscher von Hidjaz zusammenzog.
Mohammed soll die Gefahr für so ernst gehalten haben, daß er diesmal,
im Gegensaß zu dem, was er sonst zu tun pflegte, mitteilte, gegen wen man
rüstete und alle Rechtgläubigen aufforderte, Opfer zur Ausrüstung des
Heeres zu geben. Daß er die Sache für wihtig gehalten hat, ‘geht auh




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