- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
143

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Das Urteil Carlyles 143

seine Seihnung der Persönlihkeit Mohammeds begann, stellie er als die
herrshende Auffassung hin, daß Mohammed ein Betrüger gewesen sei,
die inkarnierte Falshheit und seine Religion ein Gewebe von Scharla-
tanerie und Dummheit. Eine solde Auffassung ist nah Carlyles Ansicht
am entehrendsten für uns selbst. Einhundertahtzig Millionen Menschen
bekennen si zum Islam als der wahren Religion. Für unzählige UTen-
schen sind Mohammeds Worte Leitstern ihres Lebens gewesen. Kann man
si vorstellen, daß so viele von. Gott geshaffene Wesen für etwas gelebt
haben und gestorben sind, das als elender Betrug betrachtet werden muß?
Was sollen wir überhaupt von dieser Welt glauben, wenn die Scharla-
tanerie wirkli eine solhe Macht über die Gemüter der Menschen haben
sollte? Dieses Hypothese ist ein trauriges Produkt des Zeitalters des SÉep-
tizismus, sie zeigt geistige Lähmung und seelishen Tod. Eine gottlosere
Theorie ist nie auf Erden aufgestellt worden.

Mohammed war nah Carlyles Ansicht aufrihtig wie jeder große
Mann aufrichtig ist, weil er es sein mußte — aufrihtig in Wirklichkeit,
trot seines tiefen Gefühls mangelnder Aufrichtigkeit. Die große Tatsache
des Daseins überwältigte ihn, er konnte ihrem Griff nit entfliehen!

“Andere konnten ihrè Wahrheit vergessen und in leerer Eitelkeit leben,

aber ihm erschien die Wirklichkeit dieses Lebens fürterlih, wunderbar,
ein Bild in Flammen vor seinen Augen. Ein soler Mann ist ein großer,
Mann. Wir können ihn auh einen originellen Mann nennen, er ist ein
Bote, der uns Nachrichten aus dem Unendlichen, dem Unbekannten bringt.
Wir mögen ihn Dichter oder Prophet nennen, wir fühlen, daß die Worte,
die er ausspriht, niht die Worte eines gewöhnlihen Menschen find. Sie
Tommen. unmittelbar. aus der inneren Wirklichkeit der Dinge, mit denen er
in tägliher Gemeinschaft lebt. Für Carlyles romantischen Idealismus ist
‘die geniale Persönlichkeit die höchste Offenbarung und das Symbol der
göttlichen Kraft, die die innerste Wirklichkeit des Daseins ist. Ein Licht vom
göttlichen Geset dieses Daseins, „cinen verwirrenden blendenden Glanz
von Leben und Himmel in ‘dem großen Dunkel; das tödlih zu werden
drohte, hatte Mohammed gesehen. Er nannte es Offenbarung und den
Engel Gabriel — und wer von uns weiß, wie man es eigentli< nennen
foll“?

Mohammedòs religiöse Aufrichtigkeit beruht also darauf, daß er eine
der großen eten Persönlichkeiten ist, die selber ein Ausdru> für das s<höp-
ferische Leben der Gottheit sind und darum auch eine intuitive Sühlung
mit diesem Leben, eine spontane Offenbarung Gottes haben. Das heilige
Bu und der Engel sind nur ein symboliser Ausdru> für dieses Gottes-




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