- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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eine bleibende bedeutung für seine gemeinde in anspruch
genommen (Mt. 11: 27,[1] 10:37, Lk. 14:26). Und er hat noch mehr für
sich gefordert. In der neuen ordnung des lebens, die er
verkündigte, kommt ihm selbst eine bleibende tätige bedeutung zu: als
der einführer des werdenden, als der könig des künftigen
gottesreiches. Um die ehrenplätze im reiche des vaters baten ihn die
lieblingsjünger; bekundungen seines selbstbewusstseins haben ihnen
anlass gegeben, die entsprechende macht bei ihm vorauszusetzen.
Schliesslich hat er am letzten abend im gefühl der bedeutung
seines opfers, an dessen vollbringung er sich selbst gleichzeitig
in feierlichster form band, die neue gemeinschaft der brüder zu
einer gemeinschaft in ihm geweiht. Wenn der bedeutendste
seiner jünger das leben im gottesreiche als ein leben in Christus
darstellte, hat er wirklich an den tiefsten glauben seines herrn
angeknüpft, wenn er auch nicht umhin konnte, die religiöse
sprache der hellenistischen welt, an die er sich wandte, zu reden.

Was bedeutet nun die person Muhammeds für die immer
noch wachsende zahl seiner gläubigen? Die Muhammedfabel des
mittelalters lässt die sarazenen bei ihrem »Gott Muhammed»
schwören. Für den, der die muhammedanische religion
hauptsächlich aus ihrem heiligen buche kennt, muss dies als eine groteske
unwissenheit von dem wirklichen glauben Islams erscheinen. Hat
Muhammed selbst etwas anderes sein wollen als der vermittler
einer schriftlichen offenbarung, der mit seinem »deutlichen
arabischen Koran» seinem bisher stiefmütterlich behandelten volke
dasselbe schenken sollte, was die schriftvölker schon vorher
besassen? Er ist ja allen abergläubischen meinungen von seiner
person, allen aufforderungen zum wunderwirken mit
unverkennbarem ernst entgegengetreten. Er hat — wie später
Swedenborg, der beteuert: wenn jemand mich zu einem heiligen
machen und mich nicht nur verehren, sondern auch anbeten wollte,
ihm möchte ich alles böse zufügen[2] — wohl gefühlt, dass die
meinung aufkommen könnte, als müssten seine prophetischen
aspirationen auch den anspruch auf abgöttische verehrung seiner
eigenen person bedeuten, hat aber diese meinung zurückweisen
wollen: mit den strengsten worten wendet er sich gegen die


[1] Gegen das logion Norden, Agnostos Theos 277 ff. und Bousset,
Kyrios Christos 60 ff.; vgl. aber Heitmüller art. Jesus Christus RGG.
III, sp. 374.
[2] Swedenborg, Drömmar 1744, Stockholm 1860, 16.

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