- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Andra?, Die person Muhainirieds

schweige denn der vorsatz, sich als einen solchen zu geben, ist
durchaus nicht das primäre in dem prophetischen
selbstbewusst-sein Muhammeds. Es ist vielmehr richtig, wie es Caetani
gesehen hat, dass er nur zögernd, gleichsam tastend nach diesem
gedanken gegriffen hat.1

Aber immerhin müssen wir uns das besinnen auf den wert
der schriftoffenbarung als die Vorbereitung denken, ohne welche
wir nicht erklären könnten, warum Muhammed eben seine
bot-schaft als einen qur’än geben wollte. Denn durch die aufnähme
dieses gedankens hat er sich in unlösbare Schwierigkeiten
verwickelt. Man möge sich erinnern, wie folgenschwer die
kodifizierung des ideengehalts der prophetischen Offenbarung — durch
das medium priesterlicher anschauungen — im deuteronomium
für das lebendige prophetische wort geworden ist.2 Das prinzip
der Stetigkeit und un Veränderlichkeit, das mit der schriftlichen
fixierung eingeführt worden ist, gestattet nicht mehr die
bewe-gungsfreiheit, die die prophetische inspiration nötig hat. Hier
wird nicht mehr geschichte geschaffen, hier wird die geschichte
an der gegebenen norm geprüft und ausgelegt. Die tradition
fängt an, ihren massiven schatten über das Wachstum der
religiösen erkenntnis bei den einzelnen vorauszuwerfen. Der
ein-fluss ist bald in der prophetie zu bemerken. Die älteren
pro-pheten bis auf Jeremias kümmern sich, abgesehen von der
initiierenden vision, die ihr berufsbewusstsein gründet, wenig
um die äusserlichkeiten der Offenbarungsvermittlung, sie sind
getragen von einer inneren gewissheit, dass sie mit göttlicher
vollmacht reden.3

Schon Hezekiel besitzt nicht mehr in demselben masse die
prophetische unmittelbarkeit, »um so mehr ist er aber bemüht
die historisch nun einmal zu einem propheten gehörigen
geistes-wirkungen an sich zu beobachten und darzustellen».4
Deutero-Jesaja redet auffallend oft vom geiste. Nach Trito-Jesaja ist die

1 II concetto d’una missione speciale da parte di Dio, di essere un
rasül Alläh, non fu quello iniziale di Maometto, ma il risultato fiüale d’una
lunga evoluzione morale. Annali I, 204.

2 Vgl. Sniend, Lehrbuch der alttestamentlichen religionsgeschichte
291 f.; J. Lindbio in, Senjudiskt fromhetslif enligt Salonios psalmer,
Upp-sala 1909, 107 f.

3 F. Giesebrecht, Die berufsbegabung der alttestamentlichen propheten
48, n. 1.

4 Ib. 143.

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