- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die propheten legende

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jenseitige Vorbereitung bedingt, hatte auch keine Veränderung
der menschlichen eigenschaften des gesandten bewirkt. Das eine
grosse wunder, das alle sonstigen zeichen nur bestätigen, ist die
herabsendung des göttlichen buches, es ist um die heilige nacht
al-qadr, dass das wunderbare, das immer dort hervortritt, wo der
himmel sich zur erde hinabsenkt, ihren glänzenden schleier webt.
So wusste auch das Judentum von vielen grossen zeichen, die
die weit bei der herabsendung der Thora geschaut habe, zu
erzählen; aber um so weniger von einer wunderbaren geburt des
Messias.1 Auch das älteste Christentum hatte in dem masse,
wie es Jesus als den messianischen erlöser und den grün der des
künftigen gottesreiches verehrt hat, kein interesse an seiner geburt
bekundet. Bei der taufe geschah das erste wunder. Dem
helle-nismus aber war die Vorstellung von einem göttlichen heros
vertraut, dessen bedeutung nicht durch taten seines lebens oder seiner
parousie erschöpft ist, der vielmehr eben durch seinen eintritt
in die weit neues leben erzeugte und göttliches licht erschuf.
Diese Vorstellung hat sich mit unwiderstehlicher macht sowohl
des Christentums als des Islam bemächtigt. Wie radikal sie
allmählich den einfachen prophetenglauben des Islams umgebildet
hat, ersieht man schon aus der Zusammenstellung des koranwortes
über die nacht al-qadr: sie ist besser denn tausend monate —
was natürlich besagen soll: sie ist die unvergleichlich höchste
aller nächte — mit der aussage des späteren Volksglaubens: lajlat
al-maulid ’afdal min lajlat al-qadr, »die geburtsnacht steht höher
als die nacht al-qadr».

Der funke der göttlichen natur ist, schon ehe er sich mit
dem menschlichen wesen des propheten vereinigte, in seinem vater
hervorgetreten. Eine frau2, die schwester des Waraqa b. Naufal,
sagen einige, sah 1Abdallah b. al-Muttalib und schlug ihm vor ihr
beizuwohnen. Er lehnte es ab und begab sich statt dessen zu seiner
frau Ämina, die dann mit dem gesandten Gottes schwanger wurde.
Dann kehrte er zu jener frau zurück. Sie war aber nicht mehr
willig. Sie hatte ihn nur begehrt, weil sie ein licht in seinem
an-gesicht >wie der weisse stirnfleck einer stute» gesehen hatte; sie
hoffte, dieses licht würde auf sie übergehen. Nach Ihn Sacd sah sie

1 Vgl. Bousset, Kyrios Christos 332 n. Nur von einer Verfolgung (?)
des Messiaskindes und seinem entrücken durch einen Sturmwind berichtet
Jer. Berachot fol. 5: Gunkel, Schöpfung und chaos in urzeit und
end-zeit 198.

2 BH. I, 75; Tabarz, Annales I, 1078; Ihn Sacd I, 1, 58 f.

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