- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Andra?, Die person Muhainirieds

locken sie anzubeten1, so die ginn (S. 37:31, 26:94) oder der
Sajtän (14: 26—27) des Korans. Wenn Jima den teufein
voraussagt, dass die geburt des reinen und gerechten Zarathustra
»will produce for you demons that absence of intercession which
is prepared for you»,2 so muss man denken an die koranische
lehre von der Vertreibung der ginn von den platzen im himmel,
wo sie auf die göttlichen geheimnisse lauschten; dadurch haben
auch sie ihre bedeutung für und herrschaft über die menschen
verloren. Wie in Dlnkard3 das gericht über die dämonen
dadurch vollzogen wird, dass, indem Zarathustra mit lauter stimme
die Offenbarung rezitiert, ihre körper zerstreut werden, so dass sie
nicht mehr in körperlicher form in der weit auftreten und schaden
anstiften können, so hat auch Muhammed seine Offenbarung
den ginn vorgetragen (S. 72: 1—19). Diese lesung hat nach
muslimischer aufassung die Scheidung der ginn in gläubige und
ungläubige herbeigeführt. In wichtigen stücken aber ist die
koranische dämonologie von der persischen verschieden. Der
dualismus ist lange nicht so konsequent zugespitzt. Ahriman
vermag selbst seine verbündeten in dem weit kämpfe, die teufel
und die unreinen tiere, zu schaffen; die ginn vermögen nicht
eine fliege zu erschaffen (22: 72), sondern sind selbst von Gott
erschaffen (16: 20). Wenn wir nun einerseits kaum Muhammed
zutrauen dürfen, durch eigene »Spekulation»4 diese lösung von
dem problern des polytheismus gefunden zu haben, so ist es
andererseits kaum anzunehmen, dass er seine lehre von
dämonen und heidengöttern direkt von den persern entlehnt habe.
Auch das Judentum kennt die dämonen als identisch mit den
göttern des heidentums und als Urheber des götzendienstes.5 Das
Christentum hat wohl im allgemeinen nach alttestamentlichen
Vorbildern (Jes. 44:12—20, Jer. 10:3—5, Ps. 135: 15—18) die
hei-dengötter als tote götzen betrachtet,6 aber auch hinter der zähen
kraft der weichenden volksreligionen die unheimlichen mächte
der dämonen gesehen. Die dämonen sind es die »sich hinter die
götterbilder verstecken, die durch ihre einflüsterungen die seher
(vates) inspirieren; sie beleben das eingeweide, leiten den Aug

1 Vgl. E. Lehmann, Zarathustra II, 65 f.

2 Dlnkard VII, c. II, 60. 2 VII, c. IV, 45—46.

4 H. Grimme, Muhammed II, 66.

5 W. Bousset, Die religion des judentums im neutestamentlichen

Zeitalter, 173, 327.

6 Harnack, Dogmengeschichte4 I, 201.

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