- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Andra?, Die person Muhainirieds

ihn vor den beiden ersten, er trank also die milch, und Gabriel
rief aus: >Du wirst geleitet und dein volk mit dir.» Es ist
bekanntlich ein beliebtes motiv in den Volksmärchen, dass der held
auf die probe gestellt wird. Oft hat diese probe die gestalt, dass
er zwichen gewissen wegen oder unter gewissen dingen zu wählen
hat. Trifft seine wähl unüberlegt das, was ihm zunächst
zusagt, verscherzt er gewöhnlich das glück, es gilt bescheiden zu
sein und Selbstbeherrschung zu üben. Dasselbe motiv kehrt
vielfach in volksspielen1 und volksbräuchen wieder. In Würtemberg
wurde der bräutigam von den unverheirateten burschen des
dor-fes gefragt, ob er wasser oder wein trinken möchte. Wählte er
das wasser, wurde er auf einen gewaltigen stock gesetzt, nach
dem nächsten bach geschleppt und ins wasser geworfen; wählte er
den wein, musste er im wirtshaus wein spendieren.2 Ein ähnliches
motiv liegt auch in der probe Muhammeds vor. Bei Ibn 1Ishäq
ist es freilich getrübt: eine stimme verkündet Muhammed im
voraus, wenn er das wasser wähle, werde er und sein volk
ertrinken; wähle er den wein, werde er und sein volk in irrtümer
verfallen; wähle er aber die milch, so werde er und sein volk
geleitet. Bei Tabarz (XV, 5) liegt die ursprüngliche gestalt vor:
Gabriel berichtet ihm erst nach der glücklich getroffenen wähl
von den gefahren, denen er entgangen ist. Die absieht des
märchens ist natürlich hier das islamische weinverbot zu
begründen.

Schon Ihn 5Ishäq fügt nun zu der nachtreise auch die
him-melfahrt. Die Verbindung liegt also keineswegs nur bei den
späteren biographen vor.3 Vereint finden wir die beiden
legenden auch bei Tabari im Tafsir.4 Wenn wir indessen eine
bebestimmte tendenz sie auseinander zu halten beobachten können,5
so hat man wohl darin eine schlussfolgerung wissenschaftlicher

1 In einem schwedischen pfänderspiel (Smäland, Kalmar län) wird dem
eigentümer des pfandes gesagt: magst du fahren, reiten oder gehen? Wählt
er das fahren, eibält er einen kräftigen fnsstritt. Wählt er bescheiden
das gehen, kommt er unbehelligt davon.

2 Hammarstedt, Kvarlevor av en Frösritual, Maal og Minne 1911, 509.

3 Wie Caetani meint, Annnli I, 231.

4 Von ’Anas XV, 3, von ’Abü Darr ib. 6, und in dem mit BH. in
der hauptsache identischen bericht ’AbÜ Sa%d,S (nicht von Ibn 5Ishäq)
ib. 10.

5 So Ibn Sa*~d I: 1, 143 ff., Tabari, Annales I, 1157, Buhäri von
• Mälik b. Sa’sa’a (K. bad1 al-halq) und ’Abu Barr (K. al-salät);

vgl. auch Buhäri, K. al-tafsir zu S. 17: l (nur von der nachtreise).

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