- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Andra?, Die person Muhainirieds

der myste für jede der sieben pforten um das entsprechende
losungswort, das nur die eingeweihten kennen, gefragt.1 Ein
rudiment dieser Vorstellung könnte man vielleicht auch in der
muslimischen legende wiederfinden. Vor jedem tor des
him-mels2 wird Gabriel um seinen namen und den namen seines
be-gleiters befragt; von Muhammed erkundigt sich der türhüter
jedesmal, ob er als prophet entsendet worden sei. Man
vergewissert sich, dass er wirklich ein geweihter ist.

Eine art wunder, die besonders im Judentum und dann in
der christlichen legende von den evangelien bis in die
mittelalterlichen Vitse sanctorum3 beliebt waren, sind die speise wunder.
In der legendarischen Muhammed-biographie nehmen sie
quantitativ vielleicht die erste stelle ein. Einen oft variierten typus
stellt die folgende geschichte dar. Eine frau von den *ansär hatte
ein wenig speise (tifajjim) zubereitet und sagte ihrem manne:
»Geh und rufe den Gesandten Gottes, tu es aber geheim!» Er ging
also und sagte: »Gesandter Gottes, meine frau hat eine speise
zubereitet, und es wäre mir lieb, dass du zu uns kämest.» Der
Gesandte Gottes sagte zu den leuten: »Nehmet die ein ladung des *Abü
So und So an!» Ich kehrte zurück, erzählte der mann, und meine
füsse wollten mir beinahe nicht gehorchen, wenn ich an die
speise dachte, die wir zu hause hatten, und an die vielen leute,
die mit dem Gesandten Gottes kamen. Ich sagte zu meiner frau:
»Dies wird uns zur schände! Der Gesandte Gottes kommt und
eine menge menschen mit ihm.» — »Habe ich dir nicht gesagt, dass
du es ihm geheim mitteilen solltest!» rief sie. »Das habe ich auch
getan,» sagte der mann. »Nun,» versetzte die frau, »der Gesandte
Gottes weiss am besten, was er zu tun beabsichtigt.» Nun kamen
die leute an und erfüllten hof und haus. Man brachte das
hand-voll essen, der Gesandte Gottes breitete es aus in dem gefäss
und sagte darüber, was Gott wollte, dass er sage. Darauf rief
er: »Kommt und esst, und wenn jemand satt ist, gebe er seinem
genossen platz!» So setzte sich der eine zum essen, und der andere
stand wartend, bis keiner im hause übiig war. Dann sagte er:
»Rufet die leute im vorhofe!» und als diese satt waren: »Rufet
die leute im hofe!» Und diese taten es wie die vorigen. Dann

1 Cumont I, 39; vgl. auch die frage: Kai OV 7üV£Vjua sl; in der
Zo-simos-vision, Reitzenstein a. a. o.

2 So in einigen Versionen, z. b. Buhäri, K. al-salät I; Tabarz,
Tafair XV, 4.

3 Vgl. Günther, Die christliche legende des abendlandes 96 ff.

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