- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Die propheten legende 65

Qastalläm s kommentator meint, der Verfasser habe ihn nur
aufgenommen, weil er in den maulid-werken sehr häufig vorkomme.1

Es ist bei alledem zu bemerken, dass es ein süfischer und
zwar ein sonst angesehener gelehrter ist, der es wagt als der
erste eine solche legende in umlauf zu setzen.

Auch der obenerwähnte prolog im himmel in der nacht der
empfängnis tritt in Verbindung mit dem namen eines süfl’s auf.
Es ist der bekannte Sahl b. cAbdallah al-Tustan — ein mystiker
vom gemässigten typus, i. j. 201 zu Tustar in Hüzistän geboren,
gestorben 273 in Basra, nach dem al-Haüb al-Bagdädi (gest. 463,
berühmt als traditionskritiker und als chronist Basra’s)
folgenden bericht wiedergibt: »Als Allah Muhammed in dem
mutterleibe Äminas schaffen wollte — es war eine freitagsnacht im
monat regeb — befahl Allah dem paradieswärter Ridwän die
pforten des himmels aufzutun, und es rief eine stimme im
himmel und auf erden: Das verborgene, wohlverwahrte licht, aus
dem der leitende prophet entstehen wird, ruht im schösse Ämina’s.
Dort wird seine Schöpfung vollendet, und dann zieht er hinaus zu
den menschen, ein freudenverkünder, ein warner.2» Ein bericht
Ka’b’s schildert dieselben ereignisse folgenderweise: »Es wurde
gerufen in den gegenden des himmels, in den ländern der erde:
Siehe, das verborgene licht, aus dem der gesandte Gottes
entstehen wird, ruht im leibe seiner mutter. Heil, heil! Und am
morgen lagen alle götzen der weit umgestürzt. Qurejs hatte damals
ein schweres jähr und litt viel bedrängnis. Es fing aber die
erde an zu grünen, und die bäume trugen gute früchte, und das
jähr, in dem Muhammed geboren wurde, wurde genannt das
sie-gesjahr, das freudenjahr» (ib.).

In den angeführten legenden ist, wie man sieht, eine recht
schöne Sammlung von den erbkleinodien der alten mytbologie
zusammengebracht, um den propheten, der sich so entschieden
gegen das sinnenfällig wunderbare gewehrt hatte, zu schmücken.
Die einzelnen züge könnten uns an manche verschiedene sagenkreise
erinnern: die umgestürzten throne erinnern an die rabbinis^che
Vorstellung, dass, als Thora Israel gegeben wurde, alle könige der erde

1 Mawähib I, 127, 133,136. Qastalläm hat die legende aufgenommen
aus einem Kitäb al-stiäda iva-l-busrä (wohl mit dem 804 ins arabische
übertragenen Sifr al-sa^äda des FwÜSäbädi, Br. II, 183, identisch), der
sie seinerseits von dem Mucgam al-kabir des ’Abu Sacid cAbdalrahmän
al-Nisäbüri hat.

2 Qastalläm, Maivähib I, 124.

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