- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Andra?, Die person Muhainirieds

Auch der ausweg, den Ihn \Ishäq1 gefunden hatte, dass die träume
der propheten doch immerhin Offenbarung und wahr seien, oder
dass der prophet eigentlich nie geschlafen habe — er schlief mit
dem auge, aber das herz blieb wach — hat nicht die zweifei
beruhigen können. Es galt vielmehr zu beweisen, dass die
him-melfahrt »eine wirkliche reise mit geist und körper» gewesen
sei, wenn man sie nicht als eine unwirkliche traumphantasie
abgefertigt wissen wollte. Da schienen sich indessen die
Schwierigkeiten zu häufen. Hiess es nicht im Koran selbst (S. 17: 62):
»Wir machten das gesicht (ru’jä), das wir dich schauen liessen,
zu einer Versuchung» u. s. w. Das war von anfang an der
sturmbock der gegner. Noch in späterer zeit hielten philologen wie
Ihn Mälilc und al-Hariri den theologen vor, dass ru’jä (gesicht)
und ru’ja (sehen) nicht dasselbe sei, und wenn diese mit der
an-führung einer zeile aus Mutanabbi’ erwiderten, erklärten sie es
kaltblütig für einen Sprachfehler.2 Im gefühl der
unausweich-barkeit jener einwendung hat man es auch versucht, die
angeführte stelle anders zu deuten, z. b. von einem gesicht, in dem
Muhammed seinen künftigen einzug in Mekka geschaut habe.3
Andere glaubten die behauptung bestreiten zu können und wiesen
auf analogien wie qnrbä und qurba, oder man erklärte, durch die
Verzweiflung erfinderisch geworden, dass es, weil es ein nächtliches
erlebnis gewesen und schnell wie ein träum vergangen wäre, ein
traumgesicht genannt werden könnte. Die zweite hauptstütze
der anhänger der traumhypothese war die tradition cÄ’isa’s, dass
Muhammeds körper nicht vermisst wurde. Die realisten erklärten,
dass man die Wahrheit dieser tradition bezweifeln müsse. LÄHsa
inuss sie erst aus zweiter hand haben. Übrigens, brauchte sie
sich denn so energisch der behauptung zu widersetzen, dass
Muhammed im himmel seinen Herrn gesehen habe, wenn nach ihrer
ansieht die himmelsreise ein träum gewesen wäre?4

Die realistische auffassung scheint schon früh in orthodoxen
kreisen als die einzig richtige gegolten zu haben. Bei Buhäri5
erklärt Ibn cAbbäs, dass die nachtreise »ein gesicht mit dem
auge», also kein träum gewesen sei. Tabarz tritt entschieden für
dieselbe meinung ein und sucht sie folgenderweise zu begründen.
1. Es heisst, dass Gott seinen diener reisen liess, nicht seinen

1 BH. I, 198; Tabarz, Tafsir XV, 13.

2 Mawähib VI, 3. 3 Vgl. Tabari, Tafsir XV, 72.
4 Sifä1 I, 157. 5 Tafsir zu S. 17: 62.

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