- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
78

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

78

Andra?, Die person Muhainirieds

hatten, eine hintertür geöffnet, und so hat sie in der späteren
theo-logie, vor allem in der mystischen, das feld behalten. Ich glaube,
dass bei diesem riickgang das gottesschauen des propheten nicht
ohne bedeutung gewesen ist. Der Gott, den er im himmel
gesehen hat, und an den er sich als mittler wandte, muss von dem
menschlichen nicht allzu fern gerückt werden.

Dass nicht alle theologen dem reaktionären einfluss der
volkstümlichen frömmigkeit unterlegen sind, dafür ist Gazäli ein
bei-spiel. Ein altgläubiger Verehrer des grossen theologen, der
traditio-nalist’ Abu Bekr lbn al-cArabi, sagte von ihm: »Er ist zu tief in die
philosophie eingedrungen; zwar wollte er sich herausringen, hat
es aber nicht ganz vermocht.»1 Glücklich für ihn und für uns.

Gazäli stimmt den ’ascariten insofern bei, dass er das sehen
als eine erkenntnisform bestimmt, die sich von der
Phantasievorstellung (hajäl) durch ein mehr von klarheit und deutlichkeit
scheidet, und gibt zu, dass Gott diese art des erkennens auch im
gehirn oder in der brüst schaffen könne. Damit ist aber auch
die Übereinstimmung zu ende. Die objekte der erkenntnis sind
von zweierlei art: solche von denen man sich eine sinnliche
Vorstellung machen kann, und solche die nicht auf diese weise
vorgestellt werden können. Zu den letzteren gehören das wesen
Gottes und alles unkörperliche, wie vermögen, wille u. dgl. Aber
auch in bezug auf diese intelligiblen dinge gibt ez zwei
erkenntnisformen, die sich ganz wie das sehen und das blosse vorstellen im
betreff der sinnenfälligen gegenstände verhalten. In dieser weit
hat man zwar ein wissen von Allah, aber kein adäquates, weil
die körperlichkeit, die begierde und anderes, was zu der
menschlichen beschränktheit gehört, wie ein schleier das geistige auge
zudeckt. Darum hat Gott zu Moses gesagt: du wirst mich nicht
sehen. Und die Wahrheit rst, dass der gesandte bei der
himmel-fahrt Gott nicht gesehen hat. Im jenseits aber werden wir ihn
in vollkommener weise erkennen. Von diesem vollkommenen
erkennen könnte man das wort ’sehen’ brauchen, »doch nur unter
der bedingung, dass man darunter nicht jene Vollendung der
sinnlichen Phantasievorstellung [d. i. das sehen] von einem wTesen
verstehe, das vorstellbar ist, gestalt hat, mit bezug auf platz
und richtung bestimmbar ist, denn über solches ist der Herr der
herren erhöht; sondern wie du ihn in der weit erkannt hast
mit einem wahren wissen, doch ohne sinnliche Vorstellung und

V Y

1 cAli al-Qäri, Sarh calä-l-Sifa’ II, 512.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0084.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free