- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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Andra?, Die person Muhainirieds

des prophetentums (’ctläm al-nubuwwa) gesammelt und sein ganzes
leben unter dem gesichtspunkt der beweise des prophetentums
(dalä/il al-nubuivwa) geschildert. Ohne zweifei wollen solche
ausdrücke in erster linie aus religiösen rücksichten den reinen
monotheismus wahren; aber man kann schon hier den versuch
einer gewissermassen rationalistischen begrenzung des
Wunderglaubens sehen. In ähnlicher weise führt die supranaturalistische
theologie des protestantismus, wenn sie das neutestamentliche
wunder erretten will, gleichsam als entschuldigung an, dass Jesus
»non alio consilio ediderit miracula, quam confirmandae doctrinae
causa».1 Der seit den apologeten in der christlichen kirche
anerkannte lehrsatz von dem zweck der wunder wird hier aus
rücksicht gegen den rationalismus einseitig urgiert. Schon die
reformatorische theologie hatte diesem zweck einen weiteren
umfang gegeben.2

Um die lehre der islamischen theologie über das wunder zu
verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, wie dieselbe ihren
festen ausgangspunkt hat in der Schätzung des einen grossen
Wunders, mit dem Allah die Wahrheit der Sendung seines
propheten bewiesen hat: des göttlichen buch es selbst. Die theologen
haben, wenn es galt den fremdkörper einzukapseln, den die
prophetischen wunder in der islamischen lehre bilden, um ihn
so weit als möglich unschädlich zu machen, ihre theorie von
dem wunder in engem anschluss an die lehre von der
wunderbarkeit des Korans aufgestellt. Es ist die H’gäz, wörtlich: die
beschaffenheit des Korans, vermöge deren er die menschen ausser
stände setzt, 5ctgaza, etwas gleiches zu bringen, die
unnachahmlichkeit des Korans, die die Wahrhaftigkeit des propheten beweist.
Etwas näheres hierüber mögen wir aus dem werke, das der
’as’aritische qädi 1Abu Be]er al-Bäqilläni (gest. 430) diesem thema
gewidmet hat, einsehen.

Mit diesem selbigen Koran, den wir noch besitzen3, hat
Muhammed in einigen zwanzig jähren die araber herausgefordert;
wie es aus unzähligen koranstellen hervorgeht, hat er immer
wieder den gegnern, die den Koran eine menschliche erdichtung

1 Döderlein, Institutio theologi christiani I, 37 (ed. V); vgl. auch
RGG. I, 782.

2 0. Ritsehl, Dogniengeschichte des Protestantismus I, 125.

3 Der beweis für die echtheit des Korans mit berücksichtigung u. a.
der Britischen beschuldigungen wegen Verfälschung wird ausführlieh gebracht,

vgl. al-Bäqilläni, Kitäb Ygäz al-Qur"än I, 26 f.

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