- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die wunder des proplieten in der theologie

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der fall ist); gleichwie, wenn sie dazu das vermögen gehabt
hätten, auch das produkt dieses Vermögens etwas wirklich
existierendes sein müsste. »Kein schwacher», sagt lbn Hazm, »lasse
sich täuschen von dem worte, dass ’sie es nicht vermocht haben’;
denn dies ist nur nach seiner bekannten lehre gemeint, dass
Gott nur vermag (qadara calä), was er wirklich tut.»1 Die
Versicherungen al-Bäqilläni’s, dass die menschen dem Koran
nachzuahmen nicht vermögen, wären also, meint lbn Hazm, nur eine
Umschreibung der tatsache, dass sie diese nachahmung nicht
hervorgebracht haben, was nach seiner ansieht das absolute
Unvermögen des menschen gegenüber dem göttlichen worte nicht
genügend zum ausdruck bringt.

Die schwächen der scholastischen ausführung kommen vor allem
zum Vorschein in der weise, wie al-Bäqilläni die vergewisserung der
einzelnen von dem Ygäz bestimmt. Besteht der Vgäz des Korans
eigentlich in seinem unvergleichbaren stil, so ist es klar, dass ein
jeder nicht fähig ist von selbst dies wunder zu fassen. Der
fremde kennt es nicht, bis er erfahren hat, dass die araber nichts
dergleichen haben schaffen können. Aber auch der
durchschnitts-mensch unter den arabisch redenden ist gewöhnlich in derselben
läge wie der fremde. Erst derjenige, der die beredsamkeit, und
zwar in allen ihren verschiedenen formen, kennt und beherrscht,
weiss, dass er selbst zu so etwas unfähig ist, und muss daraus
auf die Unfähigkeit aller anderen schliessen.2 AWAscari hat daher
erklärt, dass man zwar mit unmittelbarer gewissheit (darüratan)
wisse, dass der Koran von Muhammed herrühre, den "igäz könne
man aber nur durch induktion (istidläl) kennen, was al-Bäqilläni
dahin berichtigt, dass der in der beredsamkeit verfahrene den
1icgäz mit unmittelbarer gewissheit kenne, der fremde und der
ungelehrte aber nur durch induktion.3 Jene sind daher im
vergleich mit den letzteren wie diejenigen, die die weisse hand
oder das spalten des meeres sahen, uns gegenüber sind, die wir nur
den bericht davon gehört haben.4 Die ’ascariten setzen ja sonst
den vorzug des Korans als das wunder Muhammeds gegenüber
den mirakeln anderer propheten eben darin, dass er allen klar,
unzweifelhaft und einleuchtend sei. Hier wird indessen dieser
vorzug für die grosse menge der gläubigen ein wenig
problematisch.

1 lbn Hazm IV, 222 f.

3 Ib. II,’ 157.

2 Kitab Ygaz I, 36 ff.
4 Ib. II, 149.

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