- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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Andra?, Die person Muhainirieds

die theologen ihren scharfsinn an der Widerlegung fingierter
einwendungen üben,1 wenn wir auch bei den späteren
kompila-toren zuweilen voraussetzen müssen, dass sich ihre polemik
gegen nicht mehr vorhandene gegner richtet.

Wenn im allgemeinen behauptet werden kann, dass die
radikale Verneinung des Wunders, die bestreitung von dessen
möglichkeit überhaupt, von den mit hellenischer bildung
vertrauten ausgegangen ist, so machen dabei freilich die grossen
neupla-tonischen denker, die für unser bewusstsein die islamische
philosophie eigentlich vertreten, eine ausnähme. Diese kühnen
ide-alisten meinten einen weg gefunden zuhaben, das wunder
theoretisch zu erretten. Die gereinigte, auf die pneumatische stufe
des daseins erhohene seele ist irgendwie an dem machtwirken
der ursächlichen ideenweit gegenüber der weit der erscheinung
teilhaft. Doch haben wohl die älteren neuplatonischen richtungen,
wie die bätinijja, als sie das geschichtliche an der Offenbarung,
auch die wunder, durch allegorische erklärung ihrem system
anzupassen bestrebt waren, vielfach aus rationalistischen motiven
gehandelt, was daraus ersichtlich ist, das neben den allegorieen
auch zu dem wohlbekannten vulgärrationalistischen verfahren
gegriffen wird, das wunder als tatsache bestehen zu lassen, ihm
aber eine natürliche erklärung unterzuschieben.2 Es sind
indessen die Verehrer der griechischen naturwissenschaft und
natur-philosophie, die tablcijjün (materialisten), die um die
unverbrüchliche geltung der naturgesetze, so wie sie ihnen bekannt waren,
besorgt, sich zu der Verneinung des wunders erdreistet haben.
Ihre haupteinwendung ist dieselbe, die die Wissenschaft gegen
die setzung des wunders innerhalb des uns bekannten
naturver-laufs erhebt und erheben muss: die annahme eines absoluten
wunders kann nicht mit einer wissenschaftlichen weltbetrachtung
zusammenbestehen, denn sie macht die möglichkeit
wissenschaftlicher erkenntnis überhaupt illusorisch.

Die materialisten behaupten, sagt Fahr al-din bezüglich der
Verwandlung vom stabe Mosis, dass so etwas unmöglich sei,
denn das »würde die bände des notwendigen wissens auflösen.

1 Zum teil können ja auch die apologieen bestreitungen seitens
nicht-muslimen gelten. ’Abu Bekr b. al-Tajjib [al-Bäqilläni’] stritt mit
einem bitrlq aus Konstantiuopel über die mondspaltung Mawähib V 128.

2 Belege finden sich bei Huart, Le rationalisme musulman, RHR.
50, 201 f.

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