- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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Die wunder des proplieten in der theologie

105

Man würde dann auch voraussetzen müssen, dass ein berg in gold
oder das meer in blut verwandelt werden könne, dass ein vollständig
entwickelter mensch augenblicklich aus einem halme oder einem
saatenkorn entstehen könne, dass der Zejd, den ich heute sehe,
nicht der Zejd von gestern sei, sondern ein anderer, plötzlich
neuerschaffener. Wer die pforten jener möglichkeiten öffnet,
den würde jeder vernünftige für einen kopfschwachen deliranten
halten.»1 Die bejahung des Wunders führt also zur aufhebung des
kausalgesetzes und dann sogar zur Vernichtung des gesetzes von
der identität, des fundamentes unsres wissens. Daher hat man
auch erklärt, die annahme des wunders führe zur »sophisterei»,
d. h. zu universeller skepsis.2

Die islamischen apologeten haben zuerst durch einen
naheliegenden, auch im Christentum vielfach versuchten ausweg den
Schwierigkeiten auszuweichen gesucht: die wunder seien nur
in der prophetischen zeit hervorgetreten, in der unsrigen kommen
sie nicht mehr vor. Dagegen führen die gegner an, dass es
erstens gar keine beweise dafür gibt, dass jene zeit anders
geartet gewesen sei als die unsrige; zweitens, wenn man dies
auch zugäbe, so würde dies die Wahrheit der prophetischen
bot-schaft zweifelhaft machen, denn wie könnte man wissen, dass der
Muhammed, der heute predigt, wirklich der von Gott
bevollmächtigte sei und nicht vielmehr ein anderer u. s. w.3

Die erklärung des wechseis der dinge von ihrem
gewohn-heitsmässigen verlauf ist eine schwierige sache, sagt Fahr al-din.
Unsere meinung ist, dass die einzelne substanz lebendig, redend,
vernünftig werden kann, ohne eine besondere konstruktion (bunja),
temperament (mizäg) oder adaption (tarkib), dass menschen und
andere lebende wesen auf einmal ohne eine im voraus existierende
materie oder Verursachung entstehen können. Das involviert
freilich, dass man die möglichkeit der Umwandlung des
gewohn-heitsmässigen geschehens zugeben muss. Aber können denn die
materialisten selbst jenen konsequenzen ausweichen? Entweder
hat die weit eine oberste Ursache oder auch nicht. Im letzten falle
ist es klar, dass die dinge in jeder beliebigen weise enstehen
können. Gibt man zu, dass die weit eine Ursache hat, muss sie

1 Mafätih IV, 392.

* Al-Tgi 189; so verstehen die muslimischen theologen die sophisten,
vgl. fcahrastänl II, 3.
3 Mafätih IV, 393.

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