- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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Andra?, Die person Muhainirieds

wissen zu verlassen, heisst zweifei hegen über das, was man mit
eigenen äugen gesehen hat».1 Im vergleich mit dem
koranbeweis haben die mirakel, auch wenn sie wirklich glaubwürdig
bezeugt sind, höchstens eine sehr beschränkte geltung; auf dem
Koran aber ist das ganze prophetentum aufgebaut. Wurde es
auch nachher durch viele andere wunder bestätigt, so stehen
doch diese wunder da nur für besondere Zeiten,2 unter besonderen
umständen und für besondere personen. Einige von ihnen sind
zwar durch fortlaufende tradition (naql mutawätir), die wissen zur
folge hat, bezeugt. Andere wieder sind zwar nur durch eine
besondere Überlieferung (naqlan hässan) bekannt, sind aber im
bei-sein einer grossen menge geschehen, die, falls sich die sache anders
zugetragen hätte, ihren dissensus hätten melden müssen, und sie
kommen daher den ersten gleich. Andere dagegen sind auf
ein-zelwegen (min gihat ’ähäd) tradiert und sind nur für einzelne
geschehen. Der koranbeweis aber beruft sich auf ein wunder,
das für menschen und ginnen gleich allgemein gilt, das durch
die zeiten unveränderlich besteht, und dessen verpflichtende kraft
von seinem hervortreten bis zum tage der auferstehung gleich
bleibt.3 Die mu’tazilitische anschauung, die die volle geltung
des wunders auf die ersten direkten augenzeugen beschränkt,
wirkt offenbar in dieser ausführung nach. Durch mehrere
koran-zitate stellt al-Bäqilläni fest, dass das wort Gottes keine andere
stütze für seine Wahrheit braucht als den selbltbeweis. So zu
Sur. 41: 1—3: »Man darf nicht sagen, dass der Koran ein beweis
(hugga) sei, das einen zweiten beweis nötig hätte, sowie der
gesandte ein hugga ist, aber doch einen beweis für seine
Wahrhaftigkeit braucht». Denn er beruft sich gegen die menschen nur
auf den tanzil (die herabsendung des Korans) und nennt keinen
weiteren beweis. Das besagen diese worte: »Sage, ich bin nur
ein mensch wie ihr, mir wurde geoffenbart» u. s. w. Er sagt ihnen
also, dass der prophet ganz wie sie sei, ausser das ihm die
Offenbarung zu teil wurde.4 Das betrifft nicht nur die leichtgläu-

1 Kitäb H’gäz al-Qufän I, 3.

2 qämat †l ’auqät u. s. w. Vgl. die rationalistische wundertheorie
des Maqdisi: Eine erscheinuug kann ein wunder sein für eine zeit, aber
nicht für eine andere, für ein volk, aber nicht für ein anderes. Das siegen
der kleinen schar bei Bedr, ja der Koran selbst kann zu Muhammeds zeit
wunder gewesen sein, braucht es aber deshalb nicht in unsren tagen zu
sein. Huart, RHR. 50, 212. 3 Kitab Vfjäz I, 9.

4 Ib. I, 15.

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