- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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Die wunder des proplieten in der theologie

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bestehe, dass eine hinreichende zahl von erzählern die tradition
stütze, sondern darin, dass der bericht wissen gibt. Dass taivätur
vorliegt, lasse sich aus dem, was zu beweisen ist (nämlich dass tawätur
wissen gibt), schliessen: ein circuJus vitiosus. Darauf erwidern
die Wariten: »Das wissen, das aus dem tawätur folgt, ist eine
Schöpfung Gottes. Er schafft es bei einer zahl von erzählern, bei
einer anderen nicht. Nach den philosophen und den muctaziliten
sind die berichte Ursachen (}asbcib miiidda) des wissens; diese
Ursachen sind nicht mit dem verursachten gleichzeitig, sondern
gehen ihm voraus. Und das ist ein Verstoss gegen die logik.
Wenn wir als beweis für irgend eine these anführten, dass
berichte darüber durch taivätur auf uns gekommen sind, dann wäre
die behauptung zutreffend, dass wir im zirkel beweisen. Das
tun wir aber nicht. Wir nehmen das evidente wissen, das
tatsächlich nach den bedingungen des taivätur s vorliegt, in anspruch;
wir brauchen aber nicht das taivätur selbst als beweis. Das
wissen, das durch taivätur kommt, ist nach unserer meinung
evident (darüri), nicht spekulativ (nazari).»1

Die ’as’aritische dogmatik kennt keine andere Ursache im
ganzen weitgeschehen als den willen Gottes, und diesem willen
darf der mensch keine gesetze schreiben. Der satz wird
bekanntlich in einer weise ausgeführt, die das kausalgesetz ganz
und gar aufhebt.1 In der weit der erfahrung gibt es daher
kein notwendig wissbares, weil es kein gesetzmässiges geschehen
gibt. Man sollte erwarten, dass die ’as’ariten den wert des
empirischen wissens überhaupt verneinten. Das ist aber keines
wegs der fall. Sie nehmen vielmehr zum ausgangspunkt die
subjektive gewissheit, die der gesunde verstand ohne zweifei
hat, von dem was möglich oder unmöglich ist innerhalb des
er-fahrungsmässigen geschehens, wie von den folgen, die aus einer
Ursache hervorgehen müssen. Diese gewissheit ist durchaus keine
schwankende Vermutung, sie ist evident, selbstverständlich, darüri,
was also in diesem zusammenhange nicht mit »notwendig», in der
logischen bedeutung des Wortes, wiedergegeben werden darf. Wie
entsteht diese gewissheit? Nicht aus der erfahrung selbst, denn
diese kennt keine notwendige gesetzmässigkeit. Gott ei schafft
dies evidente wissen als folge der erfahrung. Das wissen, das
aus dem wunderbeweis erschaffen wird, ist ein solches wissen aus

1 Al-Ügi 195 f.

2 Vgl. Macdonald, Development of muslirn theology 205.

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