- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Aiidrse, Die person Muhammeds

verdienst sei. Schon Mälih hat eine tradition überliefert, nach
der Muhammed gelegentliche versehen in der ausführung der
rituellen pflichten nur deswegen begangen habe oder zu begehen
veranlasst worden sei, um eine sunna für solche fälle stiften zu
können: rieh vergesse oder (Allah) macht mich vergessen, damit
ich eine sunna stifte.»1 — »Einige imame», sagt Qädi cIjcul,
»beweisen die Unmöglichkeit der annahme, dass der prophet leichte
Sünden begangen habe, indem sie darauf hinweisen, dass ja die
gläubigen seinen taten nachfolgen sollen, was nach den mälikiten
und hanefiten pflicht, nach den meisten säffiten verdienstlich ist.»2
»Wäre ungehorsam bei den propheten möglich, so wäre er auch
uns erlaubt, da wir ja aufgefordert werden ihre taten
nachzubilden, und wir wüssten also nicht, ob vielleicht unser glauben
lauter irrtum und unglauben wäre, und ob vielleicht alles, was
der prophet getan hat, ungehorsam sei.»3

Sowie im allgemeinen in der späteren entwicklung der
sunnitischen prophetenlehre, so besonders in der Hsma-fr&ge hat gewiss
auch der einfluss der sica eine bedeutende rolle gespielt. Die
^’mäm’e, die »lichter» Gottes und die »pforten» zur höchsten
Wahrheit, sind natürlich vor jeder Sünde, auch dem kleinsten fehltritt
(,zalla) geschüzt.4 Die sfiten sind es^uch, die die lisma der
propheten am weitesten getrieben haben: die räfida meinen, dass diese
überhaupt keine sünde begangen haben, sei es absichtlich oder
unabsichtlich, auch nicht aus versehen und vergesslichkeit oder
ex conjectura (ta?wilan, aus ehrlicher aber unrichtiger auffassung
dessen, was in einer schwierigen Situation die pflicht ihnen zu
tun vorschrieb).5 Bei der schwierigen aufgabe, die these von
der Hsma an dem geschichtlichen tatbestand zu beweisen haben
auch orthodoxe ausleger es nicht verschmäht, ihre waffen aus der
rüstkammer der imamiten zu holen. Ein stein des anstosses war
der vers S. 33:37: »Und gedenke, da du zu dem manne sprachst,
dem Allah gnade erwiesen hatte und du: Behalte deine gattin
für dich und furchte Allah!’ und verbargst in deiner seele, was
Allah nachher offenkundig tat, und die menschen fürchtetest, wo
Allah mehr verdient hätte gefürchtet zu werden»— eine anspielung
auf die heikle geschichte von Muhammeds ehe mit Zajnab, der
frau seines adoptivsohnes Zajd, von welcher Äisa spitzig sagte,

1 Muwatta’ I, 184. 2 Sifti II, 139 ff.

3 Ihn Hazm IV, 29: _ 4 Kulini, fol. 58 b.

5 Mafätlh I, 458; vgl. al-’Igi 220.

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