- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
138

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

138

Andra?, Die person Muhainirieds

in der Verkündigung gefehlt habe, wenn er die worte von »den
hohen schwanen» las, was sie also nicht als eine einschaltung
Satans anerkannt haben.1 Muhammed ist vor seiner berufung
ungläubig gewesen.2 Eine andere fraktion der karrämiten habe
jedoch gelehrt, dass die propheten vor jeder sünde, die die
ge-rechtigkeit (’adäla) ausschliesse oder auf welche gesetztliche
strafe (hadd) folgen müsse, geschützt gewesen seien3 — also eine
strikte begrenzung der Hsma auf das für ihr berufsmässiges
handeln durchaus nötige. Eine zweite sekte, die ebenfalls
absichtliche schwere Sünden bei den propheten für möglich hält, ist
die haswijja.4, Es sind »die anthropomorphisten von Horäsän», die,
freilich ohne mit der süfisehen anschauung im ganzen vertraut
zu sein, die in gewissen mystischen kreisen gepflogene lehre, dass
die heiligen höher stehen als die propheten, angenommen und
sich als solche heiligen bezeichnet haben sollen.5 Da wir es in
beiden fällen mit richtungen zu tun haben, die zum teil nur
wegen radikaler Übertreibung gewisser Seiten der orthodoxen
anschauung als sekten bezeichnet werden, liegt die annahme an
der hand, dass sie auch in ihrer leugnung der prophetischen
Sündenfreiheit ein element der alten orthodoxen anschauung
einseitig hervorgehoben haben. Die karrämiten mit ihr em steifen
literalismus werden sich wohl von den Zeugnissen des Korans
und der tradition von fehltritten Muhammeds und anderer
propheten gebunden gefühlt haben.

Das ketzerische dieser anschauungen besteht indessen nur
darin, dass sie auch schwere Sünden bei dem propheten
voraussetzen. Leichte Sünden dagegen hat wohl, abgesehen von den
erwähnten bestrebungen einzelner traditionalisten, die orthodoxe
anschauung im allgemeinen für möglich gehalten. Als einen
namhaften Vertreter dieser anschauung nennt uns Qädi cIjäd den
grossen historiker und theologen Muhammed b. Garir al-Tabarl
(gest. 310/923).6 Tabarz hat das wort S. 48: 1—2: »Siehe, wir haben
dir einen offenkundigen sieg gegeben, damit Allah dir deine
früheren und späteren Sünden vergebe», das man meistens als
eine unbedingte Sündenvergebung oder als gleichbedeutend mit
der absoluten cisma verstanden hat, in einer weise ausgelegt, die

1 Kitäb al-Farq 210.

2 Horten, Die spekulative und positive theologie des Islams 89.

3 Kitäb al-Farq 210. 4 Mafätlli I, 458, aVIgl 219.

5 AI-Hugwiri, Kasf al-mahgüb (übers, von Nicholson) 236.

6 Sifä’ II, 136.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0144.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free