- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten

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die sittliche Verantwortlichkeit des propheten wahrt und
unverhohlen zu verstehen gibt, dass ihm hinsichtlich des bedürfnisses
der Sündenvergebung keine absolute ausnahmestellung eingeräumt
werden darf. »Gott gibt seinem propheten zu wissen, dass der
grosse sieg, den ihm Gott gegeben, die gnade die er vollendet
hat, seine dankbarkeit erwecken und ihn zum bitten um
Vergebung anspornen werde, durch welche bitte Gott ihm die
Verzeihung der siinden, die er vor dem siege begangen hat oder
nachher begehen wird, gewähren wird.» Die vollendete gnade
wird also beim propheten dankbarheit und gottesvertrauen erregen,
eine Vertiefung seiner frömmigkeit herbeiführen, die ihn näher
an seinen Gott bringt und seinem gebet schwingen verleiht. Der
satz, dass die wahre contritio aus der erfahrenen gnade erweckt
wird, gereicht dem ethischen feingefühl TabarVs zu ehren. >Denn,»
fährt er fort, »sonst würde der befehl, den er in späteren
koranstellen erhält, um Vergebung zu bitten, wie auch seine frommen
Übungen dieser art, gar keinen sinn haben.»1

Eine interessante tatsache, auf die Goldziher2 aufmerksam
gemacht hat, ist, dass mehrere muctaziliten die V.sma-lehre
bedeutend weiter getrieben haben als ihre orthodoxen gegner. Freilich
kann dies nicht von allen m’utaziliten gesagt werden. Von
Tumäma erzählt man, dass er sich sogar sehr verächtlich über
Muhammed ausgesprochen habe. Einmal, als er die leute in den
freitagsgottesdienst eilen sah, sagte er zu einem freunde: »Sieh
mal diese esel und rinder! Was hat denn dieser araber (er meinte
Muhammed) mit den menschen getan?*3 Indessen wird diese
äusserung, wenn sie nun wirklich von Tumäma herrührt, für die
anschauungen der mu’taziliten vom propheten ebensowenig
massgebend sein, wie seine berüchtigte trunksucht für ihren sittlichen
Standpunkt. Von zwei jüngern al-Nazzäm’s, 5Ahmed b. Ha’it und
Facfl al-Hadati,4 die einem sonderbaren, aus indischen und
christlich gnostischen elementen zusammengeflickten eklektizismus
huldigten,5 erfahren wir, dass sie cIsä als einen zweiten gott ver-

1 Tafair XXVI, 39.

2 Aus der theologie des Fahr al-din al-Räzi, Der Islam 1912, 238.

3 Kitäb al-Farq 158 vgl.; Margoliouth, Early development of
Mo-hammedanism 223.

4 So in Kit. al-Farq und bei Sahrastäni; Ibn Hazm hat 5Ahmed
b. Häbit und al-Fadl al-Harbi, Al-’Igi (340) nur Ahmed b.
Häbit.-Vgl.^auch Friedländer, JAOS 29, 10 f.

5 Kitäb al-Farq 260.

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