- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
140

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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140 Andra?, Die person Muhainirieds

ehrten, Muhammed aber wegen seiner Vielweiberei tadelten und
*Abü Darr für frommer als ihn erklärten.1

Nach Fahr al-din wäre die ansieht der »meisten mfutaziliten>,
dass schwere Sünden und solche leichte Sünden, die abschreckend
wirken, wie lüge oder Verfälschung des masses, bei den
propheten nicht vorkommen können, wohl aber andere leichte Sünden,
sogar absichtlich.2 Ich habe indessen nur einen einzigen
namhaften Vertreter dieser ansieht finden können: yAbü Häsim
’Abdal-saläm.3 Bei den meisten scheint die sache ganz anders zu liegen.
Al-(iubbtii lehrte, dass die propheten überhaupt nicht gesündigt haben,
weder durch schwere noch durch leichte Sünden, weder
absichtlich noch unabsichtlich. Was sie sich höchstens haben zu schulden
kommen lassen, ist hata’ ß-l-ta*wil: sie haben nach bester
Überzeugung gehandelt, haben aber nicht immer das richtige
getroffen.4 Es scheint, als ob al-(xubbäyi auch nicht Sünden aus
vergess-lichkeit und Unachtsamkeit für möglich halte. Gähiz und »viele
muctaziliten», wie al-Nazzäm, al-Asamm, Ga’far b. al-MubasHr,
meinen, dass die propheten solche kleine Sünden, die nicht von
schmutziger art sind, aus Unachtsamkeit (sahw) unabsichtlich
begehen können. Dann muss man aber voraussetzen, dass sie
darauf aufmerksam gemacht werden.5 Sie werden nun dafür
getadelt, sagte al-Nazzäm, weil ihnen Wachsamkeit und
achtgeben auf sich selbst und zwar im höchsten grade obliegt.6 Die
späteren muctaziliten haben die cisma-lehre noch weiter getrieben.
Nach al-Tüsi kann der prophet überhaupt nicht Sünden weder aus
nachlässigkeit noch aus vergesslichkeit, Unterlassung des besseren
und Verwechslung des erlaubten und verbotenen.7 Vor dem
prophetentum sind endlich die erwählten nach der meinung der
meisten muctaziliten vor unglauben und schwerer sünde geschützt.
Einige wie 5Abu Hudajl und ’Abu cAli (al-Gubbä’i) sollen,
sonder-Dar genug, dies nicht für notwendig geachtet haben.8

Wie sind nun die muctaziliten auf solche anschauungen
gekommen, die ja eher alles andere als rationalistisch erscheinen?

1 lbn Hazm IV, 197; v. Kremer, Geschichte der herrschenden ideen
des Islams 155 von Maqrizi.

2 Mafätih I, 458. Diese ansieht setzt auch al-Igi 84 als bei
den muctaziliten möglich voraus.

3 1Ali al-Qäri II, 257.

4 Goldziher a. a. o. 239 n. 1; al-lgi 219; cAli al-Qäri II, 199.

5 M-Igi 220. 6 Goldziher a. a. o. 239 n. 1.

7 Horten, Die spekulative und positive theologie des Islam 89.

8 Mafätih I, 458.

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