- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Aiidrse, Die person Muhammeds

ab bis zu seinem tode», soll er gesagt haben.1 Ibn Hazm findet
kaum worte, um seine entrtistung auszudrücken. »Dies ist
nackter unglauben und reiner Hrk, abfall vom Islam, der das blut
und eigentum dessen preisgibt, der es behauptet.» Wenn nun
dies wirklich die ansieht al-BäqillänVs gewesen ist, so hat er sich
in dieser frage dem mu’taziliten ’Abu HäHm (gest. 321)
angeschlossen. Dieser wagte zu behaupten, dass, wenn einem
gläubigen ein langes leben beschert werde, er möglicherweise von
guten werken mehr tun könne als der prophet.2 Auch in der
Hsma-frage wich ’Abu Häsim in derselben richtung wie al-Bäqillärii
von seinen mu’tazilitischen gesinnungsgenossen ab.3

Diese haltung al-BäqillänVs haben wir mit der einzigartigen
bedeutung, die dem Koran in seinem theologischen denken
zukommt, in Verbindung zu setzen.4 Das wort Gottes, die
schriftliche Offenbarung in ihrer klaren rationalität, ist selbst durch
den übermenschlichen charakter seines stils zeuge seiner
Wahrheit. Neben dem wort hat der menschliche vermittler der
Offenbarung nicht viel zu bedeuten. Als der göttlich beauftragte hat
der prophet freilich auch Satzungen festgestellt, die als geböte
Allahs zu befolgen sind. Aber bezeichnender weise wird der
charakter der Verbindlichkeit nur seinem ex cathedra gesprochenen
worte beigelegt. Das nachfolgen des propheten auch in seinen
taten bis auf die kleinsten adiaphoristischen züge seines
leben-wandels, diese erhöhung eines gebrechlichen menschen zum
absoluten ideal der Sittlichkeit, hat er nicht mitmachen wollen.

Auch andere bedeutende repräsentanten der ältesten
’as’ari-tischen schule haben gelehrt, dass die propheten leichte Sünden
auch absichtlich haben begehen können. So Ibn Fürakb und al-

1 Ibn Hazm IV, 2, 27, 225, V, 20. Der herausgeber seines
Werkes hat sich gegen diese behauptung reserviert, das sei nicht von
al-Bä-qilläni bekannt und müsse ein irrtum sein, IV, 27. Vgl. noch über das
verhalten des Ibn Hazm gegen al-Bäqillärii ZDMG. LXIX, 202.

2 Ibn Hazm IV, 201. Das stimmt nicht mit V, 20, wo es heisst,
dass A. H. sich noch geschämt hatte, so weit wie al-B. zu gehen.
Er hätte gesagt: er könne von guten werken das gleiche tun. Auch der
mu’tazilite "Ismä%l b. cAbdalläh al-Bucajnl lehrte, dass die seele, wenn
sie den höchsten grad sittlicher güte (saläk) und reinheit erlangt hat, das
prophetentum (d. Ii. eine gleiche sittliche Vollkommenheit) erreichen könne.
Ib. IV, 199.

3 Vgl. oben s. 140. 4 Vgl. oben s. 113 ff.
5 Ilm Hazm IV, 2.

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