- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Andra?, Die person Muhainirieds

ein interesse auch dadurch, dass es uns zeigt wie sich in der
geschichte des menschlichen geistes manches in überraschendster
weise wiederholt. Dieselbe einwendung haben auch die
rationa-listen der aufklärung gegen die unschuld Josephs erhoben. Ein
gleichzeitiger apologet weist sie mit der erklärung zurück, dass
es damals weder post noch geordneten verkehr zwischen den
Völkern gab und dass Jakob ja ein nomade gewesen ist und
daher nicht leicht anzutreffen war.1

Wenn wir die behandlung der Vsmafrage seitens der mystiker
zu erörten haben, mag zuerst daran erinnert werden, dass ^ian
im Islam noch weniger als in der christlichen kirche von einer
einheitlichen mystischen theologie sprechen darf. Die mystik der
katholischen kirche fasst die verschiedensten richtungen
zusammen: die identitätsspekulation Meister Eckharts und die
Imitatio Christi, die nur eine mystische Vertiefung der
gewöhnlichen kirchlichen frömmigkeit bedeutet; praktiker wie Loyola
und quietisten wie de Molinos werden zusammen als mystiker
bezeichnet. Ebenso verhält sich die islamische mystik. Es ist
eine weite kluft die etwa al-Qusajrl und cAbdalqädir al-Giläni,
Sahl b. cAbdallah und Halläg trennt. Die mystik tritt uns hier
wie dort während einer langen zeit, in einer langen reihe von
persönlichkeiten von verschiedenster individueller art, in
gegenseitig geschlossenen anschauungen, die in vielfältigen abstufungen
sich dem kirchlichen typus nähern oder weit von ihm abbiegen,
entgegen. Gilt dieses gesetz der mannigfaltigkeit schon von den
mystischen grundlehren: der mortificatio, der unio u. s. w., wie
viel mehr von einer spezialfrage der dogmatik wie die unsrige,
die der mystiker, wenn überhaupt, nur im vorbeigehen behandelt.
Zwar wird man im ganzen behaupten können, dass die mystiker,
von ihrer lehre von der entsündigung der heiligen aus, die
süden-freiheit der propheten bedeutend weiter getrieben haben als selbst
die muctazilitischen moralisten. Aber dies gilt nun wieder nicht
von allen mystikern. Nehmen wir als beispiel al-Qusajrl (gest.
467/1074), zugleich mystiker und "as’aritischer theoluge, dessen
vielgelesene Eisäla mit recht als das typische werk der kirchlich zahmen
mystik gilt, so finden wir dass seine anschauung von der cisma nicht
im geringsten von derjenigen, die wir oben als die letzte phase der
sunnitischen auffassung in jener frage dargestellt haben, abweicht.
Zwar gibt al-Qusajrl folgende deutung des Wortes ivall: »Wall ist,

1 J. F. Jacobi, Sämtliche Schriften, Hannover 1784, III, 61.

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