- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten

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heisst ja: Allah liebt die büssenden.»1 Oft wird aber auch die
forderuug laut, dass die böse tat nachher durch eine gute gesühnt
werden müsse: »Hast du etwas böses getan, dann tue etwas gutes,
geheimes um geheimes, offenbares um offenbares.»2 Unter den
Sünden vor denen sich die auserwählten besonders in acht zu
nehmen haben und von welchen sie stets busse tun müssen, ist
nun besonders die gafla. »Es ist notwendig, dass sich der adept
von den Unaufmerksamkeiten und pausen (gafalät iva-fatarät can
dikr Allah) reinige, wie es notwendig ist, dass er sich von dem
ungehorsam der art der "guten taten der frommen, die die Sünden
der nahestehenden sind", reinige.»3 — »Die busse der gewöhnlichen
ist von der sünde, die der auserwählten von der gafla», sagte
selbst Dü-l’Nün.4 Diese mystiker haben also ganz die erfahrung
Seuse’s gemacht, dass »die Vergangenheit (versunkenheit) nicht
wohl ganz bleiben kann, dieweil leib und seele bei einander sind.
Denn wenn sich der mensch ganz gelassen hat und in Gott
vergangen zu sein wähnt, nach seiner selbstheit entschlossen sich
selbst nimmer wieder zu nehmen — geschwind in einem
augen-blick ist er und sein schalk wieder zu sich selbst gekommen, er
ist derselbe, der er auch zuvor war, und hat sich aber und
abermals zu lassen.»5

Wenn wir es also bei dieser strenger* selbstbeurteilung der
frommen und bei der anschauung, dass die sittliche forderung
immer wächst, je höher die geistige entwicklung fortschreitet,
begreiflich finden können, dass ein mystiker wie al-Qusajri auch
bei dem propheten die gafla und der sahw voraussetzen kann,
so müssen wir ans indessen erinnern, dass diese vermittelnden
richtungen doch für den eigentlichen süfismus wenig
charakteristisch sind. Dort wird die gafla ganz anders beurteilt und zwar
viel strenger und viel milder.

Die gafla ist für den wirklich frommen das grösste Unglück,
sie ist die Verbannung von Gottes angesicht, sie ist nach al-Gunajd
»schlimmer als nach der hölle zu fahren».6 — Gott prüft den
diener mit keiner sache die schwerer wäre als gafla von ihm und
fatra. »Wenn er einen diener liebt, schützt er ihn vor
Unaufmerksamkeit und schlaf.»7 Ja, die gafla ist Ursache aller Sünden,
die abwesenheit positiver religion und Sittlichkeit kommt von der

1 Al-Qusajri, Risäla 59. 2 Qüt al-qulub I, 180.

3 Lawäqih al-anirär I, 238. 4 Al-Qusajri, Risäla 61.

5 Detitsche mystiker I, Seuse in auswahl v. VV. Oehl, 112.

6 Lawäqih al-anwär I, 111. 7 Ib. 178.

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