- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
162

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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162 Andra?, Die person Muhainirieds

also die sünde, selbst die innere begierde etwas, das der
vollendete heilige ganz hinter sich gelassen hat. Er ist in der tat
sündenfrei. So wird schon von cAbdallah b. cAun (gest. 151)
erzählt, dass die engel ihm während 24 jähre keinen einzigen
fehler aufschrieben.1 Wenn nun die süfi’s einerseits die
forde-rung aufgestellt haben, dass der sittliche wert der handlung nur
in der gesinnung gesucht werden soll, in dem an Rom. 14: 232
erinnernden satze: »Wer nicht zur unio gelangt ist, dessen ganzer
gehorsam ist sünde»,3 so ist andererseits nicht zu bestreiten,
dass sie oft eine verhängnisvolle neigung gezeigt haben, diesen
satz dahin zu deuten, dass, wer zur unio gelangt ist, sein ganzes
tun, wie es nun äusserlich aussehen mag, ist gehorsam.4

Wenn also schon der süfische heilige zu einer stufe der
völligen reinheit gelangen kann, mag es uns nicht wundern, dass
die süfi’s auch den propheten von jeder sünde und jedem makel
freisprechen. Er hat folglich nicht für eigene sünde um
Vergebung bitten können. Das gebet gilt den Sünden seiner gemeinde,
so lehrte schon al-Gunajd.r° »Allah liess seinen propheten wissen,
was von Widerspruch in seiner gemeinde entstehen würde und
was der weit nach seinem hingang treffen würde. Wenn er
daran dachte, wurde seine seele umwölkt, und er bat um
Verzeihung für die Sünden seiner gemeinde.»6 Ihm hat Gott nichts zu
vergeben. — Die vorhergehende sünde, die nach S. 48:2 dem
propheten vergeben wird, ist die sünde seines vaters Adam, und
die »nachfolgende» ist die sünde seiner gemeinde, so lehrte *Abü
cAbdalrahmän al-Sulami von "Abü-V Abbäs lbn cAtä\ Und
Al-Makki hat von derselben schriftstelle gesagt: Der prophet wird
hier angeredet, in der Wahrheit aber gilt die rede die gemeinde.7

1 Lawäqih al-anwär I, 84.

2 Wie an der stoischen lehre, dass alle handluogen des weisen, auch
die sehe nbar geriogfügigsten, ethisch vollkommen sind, die des ruweisen
im letzten gründe aber lautpr sünden. Windelband, Geschichte der antiken
philosophie 270.

3 1AU al-Qäri, Sarh calä-l-Sifä’ II, 270.

4 Über süfischen antinomismus vgl. Goldziher, Vöries, über den Islam
169; Nicholson, The my-tics of Islam 127 ff.; Kasf al-mahgüb, 65;
lbn Hazm IV, 226; Sifä" II, 271; lbn cImäd JRAS. 1906, 811;
Lawäqih al-anwär I, 168.

5 Sa’räni, Jawäqit 113.

6 5Abu Bekr cAbdalläh b. Tähir (gest. um 330) in Lawäqih
al-anwär I, 149.

7 Sifa’ II, 151.

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