- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
164

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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164 Andra?, Die person Muhainirieds

oder der tote in seinem leichentuch». Da ist denn keine sünde
mehr möglich, denn das sündige selbst ist in dem absoluten
fana’ verloren gegangen, es lebt nur das eine, was ich und du
auf einmal ist.

In charakteristischer weise kommt diese anschauung in der
theologie des berühmten mystikers cAbdalqädir al-öiläni (471 —
561) zum Vorschein. Die sünde des menschen ist nicht die
selbst-igkeit sondern der wille überhaupt.» Wenn du der weit gestorben
bist, wird dir gesagt: Gott erbarme sich deiner und lasse dich
von der begierde absterben. Wenn du der begierde gestorben bist,
wir dir gesagt: Gott erbarme sich deiner und lasse dich deinem
willen (’iräda) und deinen wünschen absterben. Und wenn du
deinem willen abgestorben bist, wird dir gesagt: Gott erbarme
sich deiner und schenke dir das leben, nach welchem kein tod
ist. Da wird dir zu teil ein reichtum, nach dem keine armut
ist, ein geben nach dem kein zurückhalten, eine ruhe nach der
keine not, eine gnade nach der kein übel, ein wissen nach dem
kein nichtwissen, eine Sicherheit nach der keine furcht mehr ist.»1
Indessen fehlt es nicht an äusserungen, dass der in dieser weise
über sein eigenes selbst erhobene heilige doch momentan wieder
in das sündige sich-selbst-sein-wollen zurückfallen könne. »Die
Sünden dieser herren bestehen darin, dass sie aus Unachtsamkeit
(sahw), aus vergessen (nisjän) und Überrumpelung ihren eigenen
willen Gottes willen zur zeite stellen (jusrikü), bis sie Allah mit
seiner mahnung und erweckung einholt. Dann kehren sie davon
zurück und bitten ihren Herrn um Verzeihung. Denn keiner ist
vor dem willen (al-’iräda) geschützt ([mcfsüm) ausser den engein,
und die propheten sind vor dem gelüst (al-hawä) geschützt. Aber
die übrige Schöpfung, menschen und ginnen sind nicht geschützt,
ausser dass einige von den heiligen vor dem gelüste bewahrt
werden, und die 1abdäl2 vor dem willen. Aber sie sind vor diesen
beiden in gewisser hinsieht nicht geschützt, denn sie können sich
momentan zu ihnen hinneigen. Dann aber holt sie Gott in seiner
barmherzigkeit mit erweckung ein.»3

1 (Abdalqädir al-Giläni, Futüh al-gajb 10.

2 Eine klasse von heiligen, die das vermögen besitzen sich selbst zu
verdoppeln, indem sie, wenn sie wegreisen wollen, ein körperliches Substitut
(badal), ein zweites selbst, zurücklassen, Ibn Hallikän (Slane) III, 98.
1Abdalqädir selbst meint damit die heiligen, die ihren eigenen willen gegen
Gottes willen eingetauscht (tabaddalü) haben, Futüh al-gajb 15.

3 Ib. 15.

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