- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten

165

Es scheint mir nicht unmöglich, dass in dieser auffassung
des willens als prinzip des bösen ein einfluss der christlichen
mönchsmystik vorliege. Auf die frage wie es denn überhaupt
nach der erlanguug der gnade, möglich sei, abzufallen, wird
geantwortet Makarios, ort ual zolg reAetotg /Qionavotg rotg [-i]/juaAtoriO-juevoig-] {+i]/juaAtoriO-
juevoig+} nai /Lis/iedvoiiEvotg eig rö äyadöv ovveon rö avrsgovöiov,
ödev ßVQLOig uauotg €^£Taodsrreg TQSjrovrai im rö äyadöv. Selbst
die apostel, die doch tatsächlich nicht gesündigt haben, hat die
gnade nicht gehindert, wenn sie etwas der gnade zuwider haben
tun wollen. ’Iöov ol Jtvevjuanuol jretQä^ovrac öiä rö jiaQa/asvsiv
m rö aX)T£^0v0i0v.1 Es handelt sich hier zunächst um den freien
willen. Dieser ist aber für die vollkommenen eigentlich nur die
verhängnisvolle möglichkeit zum abfall in das böse.2 Das töten
des eigenen willens ist das höchste gebot der mönchischen ethik.
Die vollkommenen heiligen sind ol ev vjrorayf] uaßriusvoi tkxtqöc:
(jzvev/AarLUOv). Selbst die anachoreten stehen ihnen nach, weil
sie doch »nach eigenem willen» gelebt haben.3

cAbdalqäclir gibt in den angeführten worten zu, dass auch
die frömmsten, den anfechtungen des eigenen willens ausgesetzt
bleiben. Selbst den propheten komme nicht die reine
sündenfrei-heit, das absterben der \räda zu, sondern nur freiheit von der
bösen begierde. Freilich sei es nur aus zufälliger
Unachtsamkeit und also niemals absichtlich, dass einer der heiligen sich
den Versuchungen seines alten selbst hingebe. Man hat indessen
guten grund anzunehmen, dass solche Verwahrungen nur aus
rücksicht für orthodoxe leser dastehen. An anderen stellen scheint
die gewalt, die Gott über die sich ihm erlassende seele gewonnen
hat, so ganz deren zweites selbst geworden zu sein, dass selbst
die handlungen die als konzessionen an das weltliche aussehen,
selbst das trachten nach dem irdischen guten als von Gott
geordnet und bestimmt erscheinen. Der vollendete hat einen
zustand erreicht, der jenseits von dem gesetz liegt. »Die zustände
(al-’ahiväl) sind alle zusammenziehung (qabd),4 denn dem wall ist
befohlen auf sie acht zu geben und überall wo einem befohlen ist

1 Makarios, Horn. XXVII, IX—XI (Migne, Ser. Gr. XXXIV, 700).

2 Carra de Vaux will in der tat besonders bei cAbdaJqädir christlichen
einfluss bemerkt haben. ERE I 11. Von den beispielen mit denen er diese
annahme stützt gelten indessen die worte Bassets (RUR 1904, 13)
anlässlich seines werkes über al-Gazäli.

3 Reitzenstein, Historia monachorum 22.

4 Über qabd und bast vgl. Horten, Die spekulative theologie des
Islam 340.

163964. Arch. Or. Andrce.

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