- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten

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ernst zu befassen. Daher gibt es auch keinen stählenden kämpf,
um das neue leben zu behaupten, kein »laufen auf der rennbahn»,
kein »streben nach dem unvergänglichen siegeskranz»; die losung
ist vielmehr: nicht streiten.

Die angeführten worte sind aber insofern interessant, dass
sie uns belehren, wie anders der fana1 innerhalb der mystik des
Islams als etwa in dem buddhismus1 gefasst wird. Nicht das
dasein in dieser weit an sich ist das böse, sondern das von Gott
getrennte dasein. Noch ist die gnostische auffassung des
körperlichen als die Ursache alles bösen bei dem süfismus allgemein
durchgedrungen. Die islamische mystik näbert sich eher in dieser
frage der christlichen. Denn es dürfte von vielen christlichen
mystikern gelten, was Hügel bei Catharina von Genua beobachtet,
dass trotzdem ihre auffassung vom Verhältnis des körperlichen
zum geistlichen sich oft in neuplatonische gedanken kleidet, »her
warfare, in the first instance, is all but exclusively directed against
the successive refuges and ambushes of selfcomplacency and
self-centredness. It leaves her free to note as regards the flesh not
its wickedness but its weakness. Instead of a direct and pointed
duansm of two distinct substances informed by all but incurably
antagonistic principles we thus get a direct conflict between two
dispositions of the soul and a but imperfect correspondance
between the body and that soul.»2 Beinahe dasselbe kann auch von
der islamischen mystik gesagt werden. Der dualismus zwischen
materie und geist, zwischen weltleben und wahrem geistigen
leben, ist nicht so heillos wie im indischen oder im spätantiken
denken. Metaphysisch löst ihn die süfische theosophie, indem
sie das körperliche als symbol des geistigen versteht. Ethisch
wird er aufgehoben durch die völlige ergebung in Gottes qadar,
wodurch der fromme, seines selbst entkleidet, nunmehr auch die
güter des irdischen lebens geniessen kann als das, was sie an sich
sind, als gute gaben Gottes. Denn jetzt sind sie von der gefahr
frei, die ihnen sonst innewohnt: die Verlockung zu einem
gottvergessenden selbstischen genussieben.

Damit sei nun nicht behauptet, dass diese auffassung eben
auf christlichen einfluss zurückzuführen sei. Eher könnte man

1 Vgl. auch Nicholson, The mystics of Islam 18 IT., der den fancC des
süfismus eher mit der vedantaspekulation über Atman-Brahman als mit der
Nirväna in Verbindung setzen will.

2 Hügel, The mystical element of religion as studied in S. Catherine
of Genua and her friends II, 124 f.

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